Tech3-Yamaha: Kommt Alex Rins statt Bradley Smith?
Die Honda Racing Corporation (HRC) hat mit der mutmasslichen Verpflichtung von Moto3-WM-Spitzenreiter Jack Miller den Jugendwahn in der MotoGP-Weltmeisterschaft entfacht.
Yamaha will da nicht abseits stehen und nahm natürlich auch zu Miller Kontakt auf, im Tech3-Team (jetzt mit Pol Espargaró und Bradley Smith) wäre neben dem Spanier ein Platz für 2015 frei.
Doch der 19-jährige Miller hat einen Red Bull-Vertrag, der ihm einen Transfer in ein Monster-Team untersagt, das gleiche galt für die Tech3-Kandidaten Maverick Viñales und Jonas Folger. Und eigentlich auch für Alex Rins, der beim Indianapolis-GP auf Platz 5 landete und im Winter (wie Viñales) seinen Monster-Vertrag) gegen einen Red-Bull-Deal tauschte.
«Wenn wir keinen dieser Red-Bull-Fahrer verpflichten dürfen, können wir gleich daheim bleiben», ärgerte sich Hervé Poncharal beim Sachsenring-GP im Interview mit SPEEDWEEK.com.
Im Fall Rins, Moto3-Vizeweltmeister auf KTM 2013, hat Yamaha aber noch nicht aufgegeben. Die Japaner wollen ihn nach dem Jack-Miller-Muster zum Weitsprung von der 250-ccm-Moto3 (55 PS) auf die 260 PS starke MotoGP-Maschine überreden.
«Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis hat in der Sommerpause dreimal angerufen und Alex die zweite Tech3-Yamaha angeboten», war in Indianapolis aus dem Rins-Management zu hören.
«Ich fühle mich noch nicht bereit für die MotoGP», liess Rins wissen. «Ich fahre 2015 in der Moto2-WM.»
Rins muss sich aber noch entscheiden, bei welchem Team. Er hat lukrative Angebote vom Páginas-Amarillas-Pons-Team, wo er den 18-jährigen Viñales (fährt 2015 MotoGP bei Suzuki) ersetzen könnte und Luis Salom auf Kalex als Teamkolegen hätte.
Auch der vierfache Weltmeister Jorge «Aspar» Martinez buhlt heftig um Rins, dessen persönlicher Manager nicht mehr Estrella Galicia-0,0-Teambesitzer Emilio Alzamora ist. Martinez will die erfolglosen Terol und Torres loswerden.
Marc VDS-Racing-Teamchef Michael Bartholemy hat längst zugegeben, dass er Rins 2015 auf eine dritte Moto2-Kalex neben Tito Rabat und Mika Kallio setzen möchte, das Moto3-Team der Belgier wird zugesperrt.
Bei Tech3-Yamaha ist die Auswahl der möglichen Smith-Nachfolger arg geschrumpft. Die Chancen des tüchtigen 23jährigen Bradley Smith auf eine dritte Tech3-Yamaha-Saison sind nach Platz 6 in Indy auf jeden Fall wieder leicht gestiegen.