Yamaha-Rennchef Lin Jarvis: «Glücklich mit Stefan»
Nach dem Abschuss durch Stefan Bradl rutschte Aleix Espargaró (77 Punkte) in der WM einen Punkt hinter seinen Bruder Pol zurück, er ist jetzt WM-Siebter.
Nächstes Jahr übernimmt Stefan Bradl den Platz von Aleix bei Forward, der Spanier geht bekanntlich für zwei Jahre zu Suzuki.
Forward-Teambesitzer Giovanni Cuzari erklärte im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com, Stefan Bradl könne beim Valencia-Test ein Werks-Chassis von Yamaha testen und es mit dem Eigenbau-Fahrwerk von Forward vergleichen, das der ehemalige FTR-Designer Mark Taylor für Espargaró und Edwards gebaut hat.
Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Factory Racing, bestätigte diese Meldung – und lieferte hinsichtlich der Motoren für 2015 gleich noch eine positive Nachricht mit.
Denn Lin Jarvis bestätigte, was Technical Coordinator Sergio Verbena und Elektronik-Ingenieur Dirk Debus («Ich habe kein Suzuki-Angebot. Zu 80 Prozent bleibe ich bei Forward») bereits angekündigt hatten: Stefan Bradl erhält bei Forward 2015-Werksmotoren von Yamaha, allerdings ohne Seamless-Getriebe, weil es nicht mit der Einheits-ECU harmoniert – wie bei Honda.
SPEEDWEEK.com hat Lin Jarvis einige Fragen gestellt.
Lin, Forward verfügt in diesem Jahr nicht nur über geleaste Werksmotoren von Yamaha, sondern auch über Chassis und Schwingen aus Japan. Wird das auch 2015 so bleiben?
Ja. Yamaha wird Forward auch 2015 Chassis und Schwingen zur Verfügung stellen?
Welches Material wird das sein? Von 2014?
Ja, sie können Chassis und Schwingen behalten, die sie jetzt in der Saison 2014 einsetzen. Dazu werden sie 2014-Chassis-Material bekommen, das jetzt vom Tech3-Team eingesetzt wird.
Und wie sieht es bei den Motoren aus? Es mache keinen Sinn für Yamaha, alte 2014er-Triebwerke nachzubauen, ist bei Forward zu hören.
Forward wird nächstes Jahr neue Motoren erhalten.
Yamaha könnte 2015 mit Stefan Bradl die Open-Class gewinnen. Wie wird sein Transfer bei Yamaha eingeschätzt?
Die Neuigkeiten, dass Stefan zu Forward Racing wechseln wird, waren bei uns höchst willkommen. Stefan ist ein sehr schneller Fahrer. Er wird mit dem Forward-Motorrad sicher sehr gute Arbeit leisten. Ich glaube, die M1 wird seinem Fahrstil entgegenkommen, denn er fährt mit sehr hohem Kurvenspeed.
Es ist wichtig, dass sich Stefan mit dem Team wohlfühlt. Wenn das der Fall ist, wird er seine Beständigkeit und seine Resultate verbessern.
Deutschland ist ein sehr wichtiger Markt für Motorräder und für die MotoGP-Weltmeisterschaft. Deshalb bin ich sehr glücklich, dass Forward den besten deutschen Rennfahrer engagiert hat.
Das Ziel für das Team 2015 wird sein, als bestes Open-Class-Team abzuschneiden.
Und ich bin ganz sicher, dass Stefan das Potenzial hat, dieses Ziel mit Forward zu erreichen.