MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Stefan Bradl (Rang 7): «Ich habe alles gegeben»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl auf der LCR-Honda: Rang 7

Stefan Bradl auf der LCR-Honda: Rang 7

Stefan Bradl verlor wegen eines Verbremsers in der Anfangsphase Platz 9, am Schluss kämpfte er sich noch auf Platz 7 vor.

Stefan Bradl erlebte ein ereignisreiches MotoGP-Rennen in Silverstone. Er vollendete die erste Runde (vom neunten Startplatz aus) als Zehnter, war nach zwei Runden Neunter vor Pol Espargaró, vor ihm lagen Iannone (8.) und Smith (7.).

Nach vier Runden tauchte Bradl an 13. Position auf, doch er rackerte sich wieder an Hernandez vorbei, nach elf Runden war er Zehnter, noch 0,7 Sekunden hinter Bautista. Nach Runde 14 hielt sich der deutsche LCR-Honda-Pilot auf Platz 9 vor Aleix Espargaró, Bautista lag vor ihm und fuhr pro Runde 0,2 oder 0,3 sec schneller.

Doch nach dem Sturz von Bautista (in der 19. von 20 Runden) übernahm Bradl Platz 8, in der letzten Runde schnappte er sich noch Iannone und kassierte für Platz 7 wichtige neun Punkte.

Teambesitzer Lucio Cecchinello freute sich über den Kampfgeist seines Fahrers, der diesmal bis zur Ziellinie fightete und in den letzten zwei Runden noch zwei Plätze wettmachte.

Stefan, du warst nach drei Runden neunter. Dann bist auf Position 13 zurückgefallen. Was ist da passiert? Und was wäre ohne diesen Fehler möglich gewesen?

Ich wäre wahrscheinlich Sechster geworden. Denn Pol Espargaró war vor dem Verbremser hinter mir.
Was ist passiert? Ich habe mich nach der langen Gegengeraden vor Kurve 7 verbremst. Ich habe einen Fehler gemacht, ich musste weit raus fahren und bin sogar über den Kunstrasen rausgefahren auf den nächsten Asphalt. Dadurch habe ich vier Plätze verloren. Ich bin danach recht gut zurückgekommen und bin auch gute Rundenzeiten gefahren. Bei Halbzeit des Rennens war ich an der Gruppe wieder dran, ich war schneller als sie, ich war auf Tuchfühlung. Dann hat Smith ein Problem gehabt, alle sind an ihm vorbei gekommen, nur mich hat es wieder erwischt. Ich bin hinter ihm stecken geblieben, die anderen haben wieder eine halbe Sekunde rausgefahren. Dann habe ich diese Lücke wieder zufahren müssen; das ist mir gelungen.
Am Schluss habe ich heute genau gemerkt, dass die andern mehr Traktion haben als ich. Aber ich habe gesehen, dass ich auch mit abgefahrenen Reifen noch gute Rundenzeiten fahren kann. Aber speziell aus der letzten Kurve raus habe ich im Vergleich zu Bautista immer zwei Zehntel verloren, der auf dem gleichen Motorradl sitzt.

Aber das Team ist zufrieden. Du hast ordentlich gekämpft?

Ich habe alles gegeben. Klar, ich habe am Anfang den Bock geschossen. Aber ich habe im Rennen einen dicken Hals gekriegt, weil ich gemerkt habe, dass die anderen aus den Rechtskurven raus Vorteile haben. Einen besseren Grip.

Aber du hast Druck auf Bautista machen können, deshalb ist er gestürzt?

Ja, ich war dicht hinten dran. Ich habe dann gewusst, es sind noch zwei Runden zu fahren, und es gibt eine Möglichkeit, wenn ich Iannone noch überholen will in der letzten Runde. Ich musste das am Eingang zum letzten Sektor machen. Ich habe dieses Überholmanöver dann sehr gut vorbereitet. Ich war nahe genug dran, und es hat funktioniert. Es war zwar haarig, aber ich habe es durchgezogen. Das ist erfreulich, wenn man Biss hat bis zum Schluss.
Frustrierend ist es trotzdem, wenn andere Fahrer an Stellen, wo die Traktionskontrolle alles macht, schneller sind. Du räuberst in der Zielkurve innen über die Curbs und gehst einfach ans Gas. Du lässt dort einfach die Traktionskontrolle arbeiten. Und genau dort haben wir zwei Zehntel verloren. Bautista hat nichts anderes gemacht als ich, er ist zwei zehntel schneller um diese Kurve gefahren.
Ich weiss nicht, warum wir dort verlieren.

Kann man von Schadensbegrenzung sprechen? Platz 7 nach Startplatz 9 und zwei Stürzen am Samstag?

Ja, natürlich. Abgesehen von dem einen Fehler bin ich mit meinem Rennen zufrieden. Der Rest war okay. Ohne diesen Fehler hätte ich mit Pol Espargaró um Platz 6 kämpfen können. Aber ich bin mit meiner Leistung heute zufrieden. Von daher: Passt schon!

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