Valentino Rossi: Hat er einen neuen Trend gesetzt?
2014 absolviert der neunfache Weltmeister Valentino Rossi erstmals eine MotoGP-Saison ohne seinen legendären Crewchief Jeremy Burgess. Der Australier wurde nach 14 gemeinsamen Jahren durch Silvano Galbusera, der zuletzt für Marco Melandri bei BMW in der Superbike-WM arbeitete, ersetzt. Kritiker sahen in diesem Personalwechsel den Anfang von Rossis Karriereende. Doch Rossi ist 2014 wieder ein ständiger Podest-Anwärter und beendete acht von zwölf Rennen unter den Top-3.
Hat Rossi damit einen Trend ausgelöst? Es mehren sich die Gerüchte, dass auch Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa seinem Beispiel folgen und ihren Crewchief ersetzen wollen. Grund dafür sei der revitalisierende Effekt, den der Wechsel auf Rossis Form hatte.
«Für mich war die Entscheidung sehr schwer», sagt Rossi heute. «Ich habe fast 15 Jahre mit Jeremy verbracht, aber im letzten Jahr konnten wir leider keinen Weg finden, um uns zu steigern.»
Auch Dani Pedrosa arbeitet seit Beginn seiner MotoGP-Karriere mit dem ehemaligen Rennfahrer Mike Leitner als Crewchief zusammen. Pedrosa wollte sich zu den Gerüchten nicht äußern. Ähnlich reagierte Jorge Lorenzo, der ebenfalls eine jahrelange Zusammenarbeit mit Ramon Forcada pflegt. «Das sind nur Gerüchte», versicherte er.
Der Grund für diesen Trend ist jedoch nicht neu. Es gab bereits einen mehrfachen Weltmeister, der sich wie Rossi von seinem langjährigen Crewchief trennte: Toni Mang. Nach vier gemeinsamen WM-Titeln trennte sich Mang 1986 von seinem Cheftechniker und langjährigem Freund Sepp Schlögl. Mang wurde von seiner neuen Umgebung regelrecht beflügelt. Er gewann acht Grands Prix in Folge und holte mit 38 Jahren seinen fünften WM-Titel.
Mit der Rückkehr von Suzuki und Aprilia könnte jedoch auch der eine oder andere Crewchief neue Wege beschreiten und seinen eigenen Arbeitsalltag «revitalisieren».