Andrea Iannone: Rückschritt für den Fortschritt
In Misano ging Andrea Iannone zum dritten Mal in dieser Saison aus der ersten Startreihe in ein MotoGP-Rennen – und zum zweiten Mal von Position 2. Seltsamerweise wurden beide zweiten Plätze auf italienischen Strecken eingefahren: Mugello und Misano. Ist das Zufall oder gibt es dafür einen bestimmten Grund?
«Nein, das ist kein Zufall», erklärte Iannone. «Es gibt einen bestimmten Grund für den Startplatz in Misano. Der Hauptgrund ist, dass wir zum Set-up von Indianapolis zurückgegangen sind, wo wir nicht gerade langsam waren. Der Rückschritt war nützlich, aber er löste nicht alle Probleme. Der Vorteil: Ich konnte tiefer in die Kurven bremsen und mein Gefühl war besser. Der Nachteil: Die Maschine war bei den Richtungswechseln nicht mehr so agil, auch der Grip war nicht ideal. Doch bremsen ist in Misano besonders wichtig. Zudem ist es wichtig, wenn man von hinten starten muss wie in den letzten Rennen. So kann ich das Beste aus meiner Fähigkeit machen, auf der Bremse zu überholen. Das konnte ich in den Rennen zuvor jedoch nicht und das ärgerte mich. Vor dem Misano-GP haben Gigi Dall’Igna und die Jungs im Werk daher die Daten sorgfältig ausgewertet. Sie haben entschieden, dass wir einen Schritt zurückgehen. Am Ende stellte sich der Rückschritt als Fortschritt heraus.»
Im Qualifying lag Iannone nur 64 Tausendstel hinter der Bestzeit, während Dovizioso als Fünfter 0,2 sec auf Lorenzo verlor. Bei den letzten vier Rennwochenenden erreichte Ducati jeweils Platz 2 im Qualifying: in Indianapolis, Brünn und Silverstone mit Dovizioso und in Misano mit Iannone. Vielleicht sollte doch etwas von der diesjährigen Maschine, die am Sonntag nach dem letzten Rennen in Valencia Geschichte sein wird, in die neue Desmosedici einfließen? «Das ist mir egal. Wichtig ist für mich nur, dass Gigi bei Ducati ist. Durch ihn bin ich für die Zukunft zuversichtlich.»