Lin Jarvis: Details zum Forward-Projekt mit Bradl
Forward Racing hat den ehemaligen FTR-Chefdesigner Mark Taylor engagiert, der ein neues Chassis für die YZR-M1-Yamaha gebaut hat. Am Freitag auf dem Sachsenring gelang Aleix Espargaró damit bei der ersten Ausfahrt die drittbeste Zeit des Tages.
Stefan Bradl kann für 2015 zwischen dem Eigenbau-Chassis und dem neuesten Yamaha-Material auswählen. Die Yamaha-Rennchefs Tsuji, Nakajima und Jarvis setzten sich von der ersten Minute für die Verpflichtung des Deutschen ein, denn er ist die einzige Yamaha-Hoffnung auf einen Open-Class-Gesamtsieg 2015. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Deutsche mit Top-Material ausgestattet wird.
«Wir haben unseren Plan geändert. Das ursprüngliche Konzept für die Open-Klasse war es, nur Motoren zu liefern. Doch um Forward zu helfen, haben wir sie auch mit einem Chassis ausgestattet und weiter daran gearbeitet, um sie konkurrenzfähig zu machen. In der Anfangsphase der Verhandlungen für 2015 stellten wir klar, dass alle unsere Partner nur Motoren-Pakete erhalten. Denn wenn wir drei oder vier Fahrer ausstatten würden, dann wäre es unmöglich, allen Chassis zu liefern. Die Chassis werden vom selben Lieferanten hergestellt wie die des Werksteams. Wenn wir also zu viele produzieren lassen, kann uns das in Schwierigkeiten bringen. Doch wir machen 2015 nur mit Forward Racing weiter, daher können wir noch immer Chassis für sie bereitstellen», erklärte Jarvis gegenüber «MCN».
«Sie können 2015 mit dem diesjährigen Chassis antreten, das 2013 das Chassis für das Werksteam war. Das diesjährige Chassis des Werksteams können sie kaufen. Sie können also mit dem 2014er-Chassis fahren oder mit dem weitermachen, was sie haben. Voraussichtlich werden sie das 2014er-Chassis nutzen, aber sie können auch auf ihr eigenes Chassis umsteigen. Sie sind nicht gezwungen, Yamaha-Chassis zu verwenden.»
Auch der Motor erhält ein Upgrade. «Es wird ein Upgrade geben. Sie werden aber kein Seamless-Getriebe haben, weil die Einheitssoftware es derzeit nicht erlaubt, es richtig zu konfigurieren. In Zukunft wird das anders sein, aber im Moment ist es nicht möglich. Ein anderer Grund sind natürlich die Kosten. Für ein Open-Class-Team ist es schlichtweg zu teuer.»