Jorge Lorenzo: Der Weg zum Aragón-Sieg
Der Siegerjubel von Jorge Lorenzo
Im Qualifying von Aragón brachen Dani Pedrosa und Marc Márquez den Rundenrekord mehrmals. Yamaha-Star Jorge Lorenzo musste tatenlos zusehen, denn er mühte sich auf Platz 7 ab. Über eine Sekunde trennte ihn von Pole-Setter Márquez.
Doch im Rennen konnte Lorenzo von Anfang an mithalten und kämpfte gegen die Repsol-Honda-Piloten um die Führung. Als Regen einsetzte, traf er die richtige Entscheidung und wechselte rechtzeitig auf die zweite Maschine mit Regenreifen. Dani Pedrosa und Marc Márquez blieben zu lange auf der Strecke und stürzten mit ihren Slicks.
Lorenzo triumphierte. Es war der erste Saisonsieg des Spaniers, der katastrophal in die Saison gestartet war. In Katar war er in Führung liegend gestürzt und in Austin hatte er einen fatalen Frühstart fabriziert. Erst in Argentinien stand er wieder auf dem Podest.
Nach dem Aragón-Rennen erklärte Sieger Lorenzo: «Nach dem Bike-Wechsel wusste ich nicht, wie viele Runden es noch sind. Ich wusste nicht, wer der zweite Fahrer ist und wo er liegt. Die Konzentration war bei diesen Bedingungen sehr wichtig, denn die Maschine slidete stark.»
Warum warst du am Sonntag plötzlich auch im Trockenen konkurrenzfähig? «Das war eine Kombination aus verschiedenen Dingen. Am Samstag waren Marc und Dani unglaublich schnell. Ich war hingegen langsamer als im letzten Jahr. Somit lag ich eine Sekunde hinter der Bestzeit. Der Reifen im zweiten Run war nicht in Ordnung. Durch die kühleren Temperaturen und mit einem guten Reifen war ich im Rennen schneller und konnte gegen Marc kämpfen. Ich konnte härter und später bremsen. Das steigerte meinen Speed zusätzlich. Vor dem Rennen haben wir nicht einmal an den Sieg gedacht.»
Was dachtest du, als Marc zur Rennmitte langsamer wurde und dich nach vorne winkte? «In der Runde zuvor war er an einigen Stellen langsamer als ich. Daher wollte ich ihn ohnehin überholen. Ich habe versucht, schneller zu fahren und ihn abzuschütteln, doch das gelang mir nicht. Als es zu tröpfeln begann, ging ich nicht so viel Risiko ein wie er und fiel etwas zurück. Dann kam der Bike-Wechsel. Ich sah, dass Dani und Marc auf der Strecke blieben, aber ich entschied mich in der letzten Kurve, die Box anzusteuern. Ich konnte mich entscheiden, ob ich draußen bleibe und Vierter werde oder vielleicht stürze oder noch Siegchancen habe, wenn es weiter regnet. Ich hatte das Glück auf meiner Seite.»