Michelin plant 15 Montag-Tests für Saison 2015
Der Franzose Nicolas Goubert kam mit Neuigkeiten zum Valencia-GP und stattete den Teams und einzelnen Fahrern Besuche ab. Der Technical Director von Michelin arbeitet für 2016 mit Hochdruck an der Rückkehr der Franzosen in die MotoGP-Weltmeisterschaft.
«Unsere nächsten MotoGP-Tests werden vom 27. bis 29. November in Sepang stattfinden, und zwar mit den Testfahrern von Honda und Yamaha», erklärte Goubert im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Es wird Ende November in Malaysia eine erste Standortbestimmung geben, denn bei diesem Test wird zum Beispiel Jack Miller erstmals eine diesjährige Factory-Honda RC213V-RS in Open-Class-Version mit Einheits-ECU von Magneti Marelli und ohne Seamless-Getriebe fahren, aber natürlich mit Bridgestone.
Bei den beiden Sepang-Tests im nächsten Februar wird jeweils ein vierter Tag angehängt. Beim Sepang-1-Test werden an diesem vierten Tag die Testfahrer von Honda, Yamaha, Suzuki, Ducati und Aprilia mit Michelin testen.
«Beim zweiten Sepang-Test Ende Februar 2015 werden dann alle Stammfahrer am vierten Tag erstmals die Michelin-Reifen mit ihren Teams ausprobieren können», erzählte Goubert.
15.000 MotoGP-Reifen im Jahr
Bei Bridgestone heisst es, das MotoGP-Projekt koste rund 20 Millionen Euro im Jahr. Die Japaner produzieren seit dem Beginn der Einheitsreifen-Ära 2009 rund 15.000 MotoGP-Pneus pro Saison.
«Wir übernehmen ja die heutigen Vorschriften mit 21 Slick-Reifen pro Fahrer und GP-Wochenende», schilderte Goubert. «Also werden wir auf eine ähnliche Menge kommen.» Dann stellte er fest: «Wir haben nicht die Absicht, bei den Rennen mehr Compounds anzubieten als Bridgestone.»
Das heisst: Auch Michelin wird 2016 drei unterschiedliche Vorderreifen und zwei verschiedene Hinterreifen in die Allocation geben und mit einem Strichcode versehen lassen.
Den aufsehenerregenden Plan, bis zum Saisonstart 2016 auf allen GP-Strecken getestet zu haben, will Michelin unbedingt verwirklichen, aber diese Bürde wird unter den Testteams von Honda, Yamaha, Suzuki, Ducati und Aprilia aufgeteilt.
Selbst die kleinen Werke mussten inzwischen auf sanften Druck einwilligen, dass 2015 nach den Rennen nicht weniger als 15 Montag-Tests stattfinden. Nur in Doha, Indy und Motegi wird voraussichtlich am Montag nicht getestet.
«Für uns wäre es vom logistischen Standpunkt aus sehr schwierig, eine so grosse Anzahl von Montag-Tests durchzuführen», erklärte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti. «Aber wir haben jetzt mit Honda und Yamaha vereinbart, dass wir diese Aufgabe gemeinsam schultern. Dadurch wird es nicht nötig sein, dass alle Werke immer bei jedem Test dabei sind. 15 Tests an Montagen, das wäre ziemlich für ein Werk wie Ducati mühselig.»
Und kostenintensiv: Es müsste für die meisten Teammitglieder eine Hotelnacht mehr bezahlt werden, dazu müssen jeweils die Rennmotoren durch Testmotoren ersetzt und dann wieder umgebaut werden.