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Jorge Lorenzo: Er fordert Bike-Wechsel-Pflicht

Von Sharleena Wirsing
Das Flag-to-Flag-Rennen in Aragón endete für Jorge Lorenzo mit dem Sieg. In Valencia mündete es in einer Katastrophe. So wurde die Sicherheits-Diskussion neu entfacht.

Als beim MotoGP-Rennen in Aragón leichter Regen einsetzte, hatte Jorge Lorenzo den richtigen Riecher und wechselte genau zu dem Zeitpunkt auf sein Wet-Bike, als der Regen stärker wurde. Der Yamaha-Pilot gewann, nachdem die Repsol-Honda-Piloten Marc Márquez und Dani Pedrosa versucht hatten, das Rennen auf Slicks zu beenden.

In Valencia ging Lorenzos Strategie nicht auf. Er steuerte die Box an, als leichter Regen einsetzte. Nach seinem Bike-Wechsel stoppte der Regen jedoch und der Spanier musste aufgeben, nachdem seine Regenreifen völlig zerstört wurden.

Das Flag-to-Flag-System existiert seit 2005. «Meiner Meinung nach ist Flag-to-Flag für die Show sehr gut. Für die Fahrer und die Sicherheit auf der Strecke ist es jedoch nicht die beste Möglichkeit. Im Regen mit Slicks zu fahren, ist zu gefährlich», stellte Lorenzo bereits in Sepang, vor dem Desaster in Valencia fest. Seit seinem schweren Sturz in Assen 2013 gilt Lorenzo als «wasserscheu», doch solche Sicherheitsbedenken äußerten bereits mehrere Fahrer.

Um solche gefährlichen Zwischenfälle in Zukunft jedoch zu vermeiden, schlug der zweifache MotoGP-Weltmeister Folgendes vor: «Es wäre eine Möglichkeit, die weiße Flagge zu schwenken und so alle Fahrer in die Box zu holen. Statt einen Wechsel nur zu ermöglichen, sollte man ihn zur Pflicht machen. Alle sollten dann zwei Runden Zeit haben, um an die Box zu fahren. Für mich wäre das eine gute Lösung, doch sie kam bei den Verantwortlichen nicht gut an, deshalb wird es wohl bleiben, wie es ist.»

Das Problem ist, dass Regen oft nur auf einem Teil der Strecke fällt. Dann macht die Renndirektion einen Bike-Wechsel möglich. Doch der Rest der Strecke ist meist trocken. Eine Möglichkeit wäre es also, ein Minimum an Streckenposten festzulegen, die auf ihrem Streckenabschnitt Regen melden. Dieses System würde jedoch keinen Unterschied zwischen Nieselregen und einem Wolkenbruch machen. Die einfachste Lösung wäre es wohl, die Rundenzeiten der Führenden zu vergleichen. Wenn die Zeiten immer langsamer werden, wird es auf der Strecke auch immer gefährlicher.

Javier Alonso von WM-Promoter Dorna versicherte bereits, dass Lösungen gesucht werden, um die Flag-to-Flag-Rennen sicherer zu machen. Daher wird auf einige Strecken der bei Regen extrem rutschige Kunstrasen entfernt. Am System der Flag-to-Flag-Rennen wird aber wohl nicht gerüttelt.

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