MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Lucio Cecchinello: «Miller hat Spaß und das Können»

Von Otto Zuber
LCR-Teamchef Lucio Cecchinello freut sich auf die neue Herausforderung mit Rookie Jack Miller. Nun erklärte er, warum Spaß einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren ist.

Zwei Punkte trennten den charismatischen Australier Jack Miller 2014 vom Gewinn des Moto3-Titels. Nun geht er ein Risiko ein. Anstatt den ‹normalen› Weg über die Moto2-Kategorie in die MotoGP-Klasse zu wählen, entschied sich Miller für einen radikalen Schritt. Er steigt 2015 direkt in die Königsklasse auf – von einer 60 PS Moto3-KTM auf eine 230 PS MotoGP-Honda.

Millers persönlicher Manager Aki Ajo und sein neuer Teamchef Lucio Cecchinello erklärten nun, warum der 19-Jährige den Wechsel in die MotoGP-Klasse erfolgreich bewältigen wird.

«Wie in jeder Sportart muss man es vor allem unbedingt wollen. Natürlich sind Können und Talent nötig. Zudem braucht man die richtige mentale Einstellung», schickte Cecchinello gegenüber «RedBull.com» voraus. «Ich habe keinen Zweifel daran, dass Jack Erfolg haben möchte. Ich bin extrem erfreut, dass er in diesem Jahr so entschlossen und mutig war. Es war unglaublich, das mitzuerleben. Wie er auf Überholmanöver reagiert hat, wie er um Spitzenpositionen gekämpft hat… Immer am Limit, aber stets regelkonform und kontrolliert.»

Aki Ajo stimmte Cecchinello zu: «Ein Fahrer braucht natürlich Talent, aber wir achten vor allem auf die grundsätzliche Einstellung. Sie müssen siegeshungrig und bereit sein, Opfer zu bringen. Jack kann viel erreichen. Man sieht ja, wie schnell er sich verbessert hat. Seine Erfahrung ist jedoch nicht wirklich groß, verglichen mit der seiner Gegner. Er hat aber riesiges Talent und ein gutes Gefühl für das Bike.»

Im ersten Jahr seines Drei-Jahres-Vertrags wollen HRC und Cecchinello keinen Druck auf den Neuling ausüben. «Jack hat ohne Zweifel das nötige Talent, um in der MotoGP-Klasse erfolgreich zu sein. Ich glaube, er hat die richtige Persönlichkeit, das nötige Können und die korrekte Einstellung, um erfolgreich zu sein. Ich denke, uns erwartet eine strahlende Zukunft. Ich möchte unbedingt das Gefühl haben, dass ein Fahrer zu den Rennen kommt und Spaß hat. Das ist enorm wichtig. Jack hat Spaß. Wenn man seinen Job gerne macht, fällt einem alles leichter. Ich werde versuchen, Jack klarzumachen, dass weder wir noch die Sponsoren von ihm sofort überragende Leistungen erwarten.»

Von 26. bis 28. November absolviert Jack Miller noch einen Test mit dem LCR-Team in Sepang, bevor im Dezember und Januar Testverbot herrscht. Er wird erstmals die neue Open-Honda für 2015 mit pneumatischer Ventilsteuerung fahren.

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