MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Crew-Chief: Warum sich Miller & Stoner ähnlich sind

Von Sharleena Wirsing
Auch wenn sie charakterlich sehr unterschiedlich wirken mögen, haben die Australier Casey Stoner und Jack Miller einiges gemeinsam.

Ein junger, schneller Australier, der sich im LCR-Team auf die Herausforderungen in der Königsklasse vorbereitet. An wen erinnert uns das? Jack Miller und Casey Stoner gaben ihr MotoGP-Debüt nicht nur im selben Team, sondern haben auch denselben Crew-Chief: Cristian Gabarrini. Die Geschichte wiederholt sich manchmal...

Nach Millers erstem MotoGP-Test in Valencia lobte Gabarrini: «Das war eine sehr positive Erfahrung. Jack hat bewiesen, dass er ein ruhiges Gemüt hat. Er hört genau zu und nimmt Ratschläge an. Zunächst sollte er nur die Charakteristik der neuen Klasse verstehen – die Reifen und das Fahrverhalten der Maschine.» Zuvor hatte Gabarrini acht Jahre mit dem zweifachen MotoGP-Weltmeister Casey Stoner zusammengearbeitet. Kürzlich begleitete er ihn zu Testfahrten für Honda nach Motegi.

Nach wenigen Tagen mit Miller stellte er bereits Parallelen zu Stoner fest. «Casey ist für mich wie ein jüngerer Bruder, während ich Jack erst kürzlich kennengelernt habe. Doch ich denke, dass sie dieselbe Einstellung zum Rennsport haben. Beide hatten Probleme, während sie sich mit dem Material vertraut machten. Erst als diese behoben waren, kümmerten sie sich um die Details. Jack hat sich schnell an die neue Maschine angepasst, daher haben wir ein paar Änderungen versucht.»

Während des Tests versicherte Miller, dass er fast ohne elektrische Hilfen fuhr. Dies schien sehr verwunderlich, da er von 60 auf 230 PS wechselte. «Wir haben nur so viel Elektronik eingesetzt, damit das Fahren sicherer ist und wir Highsider vermeiden. Das Drehmoment wurde nicht beschnitten und auch das Set-up wurde kaum verändert. Wir haben nur an der Gabel und den Vorderreifen gearbeitet, um die Bremsstabilität und die Sicherheit zu erhöhen. Warum wir das gemacht haben, ist einfach. Um mit diesen Bikes schnell zu sein, muss man wissen, wie man richtig slidet. Der Sprung ist für Jack gewaltig, was Gewicht und Power der Maschine angeht, doch sein Talent erlaubt dies. Er hat schnell gelernt, den Spin des Hinterreifens ohne elektronische Hilfen zu kontrollieren», erklärte Gabarrini gegenüber «GPone».

Obwohl sich Miller und Stoner fahrerisch ähnlich sein mögen, hat Jack Miller doch seine ganz eigene Persönlichkeit. Der lockere und aufgeschlossene Australier sucht mit seinen teilweise flapsigen Kommentaren stets die Grenze zwischen Ehrlichkeit und Taktlosigkeit. Das macht «Jackass» für viele Fans sympathisch und interessant. Er kann die MotoGP-Klasse menschlich und fahrerisch bereichern.

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