TV-Experte: Eurosport verhandelt mit Alex Hofmann
Als Experte hat sich der ehemalige MotoGP-Pilot Alex Hofmann (bestes Ergebnis: Rang 5 in Le Mans 2007 im Regen) während der sechs Jahre Übertragung seit 2009 auf Sport1 einen hervorragenden Namen gemacht. Der 34-Jährige glänzt mit Sachverstand, seiner ruhigen Art, exzellenten Sprachkenntnissen und besten Beziehungen im Fahrerlager. Kein Wunder, steht er auch bei Eurosport auf der Wunschliste, wenn es um die Moderation für 2015 und darüber hinaus geht.
Bis heute hat Eurosport keine Entscheidung getroffen, wer die Rennen in der nächsten Saison auf den Sendern Eurosport sowie dem Pay-TV-Kanal Eurosport2 moderieren wird. Die Chancen stehen gut, dass wir Alex Hofmann erneut sehen und hören werden, wie er SPEEDWEEK.com im Exklusiv-Interview verriet.
Zeichnet sich ab, dass du unser MotoGP-Experte im Fernsehen bleibst?
Die Idee ist da, die Gespräche laufen. Eurosport muss noch definieren, in welcher Art sie nächstes Jahr produzieren können, wie viel Manpower und was für ein Budget da ist. Das Interesse von beiden ist da, wir haben aber noch nicht final sagen können das passt.
Bei Eurosport liegt alles vor, das große Budget im Hintergrund muss aber Discovery Deutschland entscheiden.
Stehst du im Konkurrenzkampf mit Experten wie Dirk Raudies oder Jürgen Fuchs, die in der Vergangenheit für Eurosport MotoGP moderiert haben?
Wenn ich mich mit Eurosport einige, dann werde ich der Boxenmann und den ganzen Tag mit einer Live-Kamera unterwegs sein. Wir sollten den Vorteil haben, dass uns keine sonstigen Sendungen im Weg sind. Wir haben den kompletten Samstag und den kompletten Sonntag, den du mit einer Live-Kamera besetzen musst. Mit meiner Erfahrung vor der Kamera, und all den Jahren die ich gemacht habe, sehe ich keinen wirklichen Konkurrenzkampf.
Die Frage ist: Sitze ich weiterhin in der Kommentatoren-Box? Eher nicht. Wie die besetzt wird, muss dann auch Eurosport entscheiden.
Wenn ich bei den Rennen bin, dann mit einer Live-Kamera im Fahrerlager und den Boxen, ich höre aber natürlich auch was die Kommentatoren sagen, kann mitreden und direkt auf Interviews eingehen, wenn etwas in der Boxengasse passiert.
Die Fans haben deine Funktion als Co-Kommentator gelobt, weil du Sachen gesehen hast, die ein normaler Kommentator nicht sieht. Verliert die Übertragung nicht an Wert, wenn du in der Moderation fehlst?
Eurosport muss für sich das Sendekonzept entscheiden, eine Live-Kamera muss besetzt werden, das schreibt der Vertrag so vor. Ich glaube auch, dass sie einen extremen Mehrwert haben, wenn ich permanent in der Boxengasse unterwegs bin und zwischendurch Teams, Fahrer, Fahrerbetreuer oder wen auch immer vor die Kamera bekomme. Sie können ja zu jedem Zeitpunkt zu mir runterschalten, ich höre alles mit und stehe meistens in der Nähe eines Monitors.
Wenn es klappen würde, bin ich mit der Live-Kamera in der Boxengasse zufrieden, das ist der Job, bei dem ich dem Fan extrem viel rüberbringen kann.
So ein Sendekonzept läuft über vier Jahre. Bis sich das mit den Moderatoren gefunden hat, dauert halt auch.
Hast du gehört, was dein bisheriger Sport1-Kollege Eddie Mielke 2015 machen wird?
Ich weiß, dass er wie viele andere Kommentatoren bei Eurosport vorgesprochen hat. Und ich weiß auch, dass bis heute keine Entscheidung gefallen ist.
Wer hat noch vorgesprochen?
Extrem viele. Die Leute von Eurosport kann man nicht außen vor lassen, sie können auf Kommentatoren zurückgreifen, die das schon jahrelang machen. Auch viele andere bekannte Namen aus dem Motorsport. Das ist ja wie bei einer Ausschreibung. Wenn solche Rechte neu vergeben werden, gibt es immer viele Leute, die gerne dabei wären.
Vorausgesetzt du bekommst den Job: Gibt es Moderatoren, mit denen du besonders gerne arbeiten würdest?
Es ist ja nicht meine Entscheidung. Ich habe Eurosport gesagt von wem ich glaube, dass ich gut mit ihm arbeiten kann.
Über Eddie kann man im Internet so viel diskutieren wie man will. Ich bin kein Freund davon im Internet einen niederzumachen. Man muss ja das Gesamte sehen. Die, die es gut fanden, die schreiben nicht im Internet. Was du dort an Negativem liest, das sind 1000 bis 2000 Leute, die sich gekränkt fühlen und die ihn nicht supporten – und machen das kund. Aber die 150.000 bis 200.000, welche die Kombination gut fanden, Eddie mit seinen zu vielen Emotionen und der Experte, der ihm ab und zu gegen gibt, das hat sich ja ganz nett eingespielt und kam bei sehr vielen sympathisch an.
Ich habe meine Meinung dazu gesagt, ich bin aber nicht der, der das entscheiden wird. Wen auch immer Eurosport dahin setzt, ich werde versuchen das Beste aus dem Paket und der Kombination zu machen.