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Lucio Cecchinello (LCR): Nachhilfe für Jack Miller

Von Jordi Gutiérrez
Der italienische CWM-LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello hütet sich vor Euphorie. «Wir müssen mit den Füssen auf dem Boden bleiben. Mit Cal bin ich happy. Jack Miller müssen wir ein paar Ratschläge geben.»

Spätestens am dritten Tag des zweiten MotoGP-Tests in Sepang/Malaysia fiel CWM-LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello ein grosser Stein vom Herzen. Denn nach der elftbesten Zeit von Cal Crutchlow beim ersten Test hatten sich Befürchtungen breit gemacht, der 29-jährige Engländer könne bei Honda genau so langwierige Anpassungsschwierigkeiten vorfinden wie 2014 bei Ducati.

Aber nach der drittbesten Zeit am vergangenen Mittwoch ?war beim CWM-LCR-Honda-Team Erleichterung zu spüren

SPEEDWEEK.com hat sich mit Lucio Cecchinello über die Erkenntnisse des Sepang-II-Tests unterhalten.

Lucio, wie fällt deine Zwischenbilanz nach den ersten zwei Wintertests 2015 aus? Cal hat sich gesteigert, Jack Miller hat noch Mühe?

Ja, mit Cal sind wir sehr happy. Aber wir müssen ?mit den Füsse auf dem Boden bleiben, denn die Konkurrenz ist wirklich sehr, sehr stark. Die Verfolger sind da! Schau auf die Ergebnisliste! Hinter Marc Márquez liegen zwölf Fahrer innerhalb einer Sekunde. Wow! Man muss sehr vorsichtig sein, es ist noch kein Jubel angebracht. Sobald sich ein Fahrer etwas entspannt, sind die Gegner mit einem Schlag vorbei – bäng!
Wir müssen fokussiert bleiben und wir müssen an den Punkten arbeiten, die verbessert werden müssen.
Bei Jack sind wir zufrieden. Aber vor dem nächsten Test werde ich ein Meeting einberufen mit unseren Crew-Chief Cristian Gabbarini, mit dem Data-Recording-Ingenieur und mit Jack. Wir werden uns in Italien treffen und alle Daten studieren und die Lehren daraus ziehen. Wir müssen ein paar Schulstunden mit ihm machen, ein bisschen Nachhilfe; wir müssen ihm ein paar Ratschläge mit auf den Weg geben.
Jack hat eingesehen, dass er in der MotoGP von der körperlichen Vorbereitung her noch Steigerungsmöglichkeiten hat. Er ist bereit, in Barcelona ab jetzt einem Zentrum zu trainieren, wo viele Profisportler betreut werden. Ich bin überzeugt, dass wir bei Jack Miller den ersten Teil der Saison als Lernprozess betrachten müssen. Dann muss er diese Lernphase abschliessen; in der zweiten Saisonhälfte können wir dann beginnen, viele Menschen zu beeindrucken.

Wird dein CWM-Team für den Katar-Test ab 14. März neue Teil von HRC erhalten?

Nein, das erwarten wir nicht. Wir haben bereits einige Teile, die uns helfen werden, unser Grundpaket von 2015 zu verbessern. Da geht es um Teile für die Gabel, um eine verbesserte Traction-Control, auch für die Suspension hinten haben wir neue Teile. Die müssen alle noch getestet werden.

Du hast erstmals zwei Fahrer in deinem MotoGP-Team. Wie viel mehr Arbeit bedeutet das?

Gut, wir beginnen in diesem Jahr beim zweiten Fahrer bei Null. Wir mussten also alles neu organisieren, wir brauchen jetzt alles doppelt und in doppelter Grösse. Wir werden in der Hospitality doppelt so viel Platz haben wie bisher. Auch die Grösse der Box hat sich verdoppelt, die ganze Ausrüstung und alle Werkzeuge für die Box haben wir jetzt zweifach. Vier Motorräder. Insgesamt arbeiten jetzt 48 Personen für unser Team, wenn wir das Grid Girl dazu rechnen. Ja, wir haben jetzt einen massiven Arbeitsaufwand.
Aber wenn du deine Leidenschaft zu deiner Arbeit machen kannst, dann musst du einiges opfern. Aber ich beschwere mich nicht darüber.
Ehrlich gesagt: Sobald ich ein bisschen Freizeit nehmen kann, nütze ich das richtig aus, dann habe ich Freude daran. Momentan besteht keine Chance auf ein paar freie Tage. Aber wenn die Saison einmal begonnen hat und alles gut angelaufen ist, dann werde ich mir ein paar Tage frei nehmen.

Du hast jetzt mit CWM einen neuen Hauptsponsor, du hast erstmals sogar die Namensrechte an deinem Team verkauft. Du musst zumindest bei Cal Crutchlow nicht mehr für jedes Rennen einen neuen Sponsor suchen?

Naja, vom wirtschaftlichen Standpunkt aus kommen wir immer nur knapp über die Runden. Wenn man mehr Budget hat, gibt es in der MotoGP-WM viele Gebiete, auf denen du zusätzlich Geld ausgeben kannst.
Aber dank CWM-FX sind wir in einer Situation, wo wir ein bisschen entspannter sein können.

Die Testzeiten mit Bridgestone in Sepang
Mittwoch (25. Februar), 18 Uhr Ortszeit

1. Marc Márquez (E), Honda, 1:59,115 min
2. Jorge Lorenzo (E), Yamaha, 1:59,437
3. Cal Crutchlow (GB), Honda, 1:59,658
4. Andrea Iannone (I), Ducati, 1:59,722
5. Valentino Rossi (I), Yamaha 1:59,833
6. Bradley Smith (GB), Yamaha, 1:59,883
7. Dani Pedrosa (E), Honda, 2:00,048
8. Héctor Barberá (E), Ducati, 2:00,244
9. Aleix Espargaró (Suzuki), 2:00,275
10. Andrea Dovizioso (I), Ducati, 2:00,468
11. Pol Espargaró (E), Yamaha), 2:00,490
12. Danilo Petrucci (I), Ducati, 2:00,556
13. Yonny Hernandez (COL), Ducati, 2:00,603
14. Maverick Viñales (E), Suzuki, 2:00,604
15. Stefan Bradl (D), Yamaha, 2:00,685
16. Scott Redding (GB), Honda, 2:00,695
17. Nicky Hayden (USA), Honda, 2:00,813
18. Michele Pirro (I), Ducati, 2:00,875
19. Alvaró Bautista (E), Aprilia, 2:01,310
20. Mike di Meglio (F), Ducati, 2:01,487
21. Karel Abraham (CZ), Honda, 2:01,536
22. Jack Miller (AUS), Honda, 2:01,593
23. Eugene Laverty (IRL), Honda, 2:01,815
24. Loris Baz (F), Yamaha, 2:02,587
25. Alex De Angelis (RSM), ART, 2:03,300
26. Katsuyuki Nakasuga (J), Yamaha, 2:03,448
27. Marco Melandri (I), Aprilia, 2:03,569

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