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Lucio Cecchinello: «Auch Stürze sind lehrreich»

Von Jordi Gutiérrez
CWM-LCR-Teambesitzer Lucio Cecchinello liess heute in Sepang Cal Crutchlow und Jack Miller auf Michelin testen. Er bezeichnet den Test als lehrreich, trotz des Sturzes von Rookie Miller.

Der italienische CWM-LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello liess heute in Sepang beide Fahrer mit Michelin testen – Routinier Cal Crutchlow und Rookie Jack Miller.

Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com erläutert Cecchinello die Hintergründe des Tests.

Lucio, einige Privatteams haben auf diesen ersten grossen Michelin-Test verzichtet. Du hast sogar Neuling Jack Miller fahren lassen. Warum?

Gut, ich glaube, dass speziell für einen jungen Fahrer jede Testgelegenheit genützt werden sollte. Damit er Erfahrung gewinnt.
Wir wissen alle, dass unerfahrene Piloten mehr Potenzial haben als routinierte Fahrer. Jeder zusätzliche Tag auf dem MotoGP-Bike ist nützlich für Jack.
Man darf nicht vergessen, dass der Fahrer dabei auch körperliche Ertüchtigung betreibt. Beim Fahren beanspruchst du Muskeln, die du mit anderen Sportarten nicht trainieren kannst.
Wir haben also gesagt: Wir haben das Motorrad hier, wir haben einen zusätzlichen Testtag, die Streckenmiete kostet nichts, also fahren wir. Lasst uns einige Runden drehen!
Es war auch eine gute Gelegenheit zu erfahren, wie sich das Motorrad mit Michelin-Reifen benimmt.
Bevor ich den Test abgeordnet habe, habe ich mich auch mit HRC und den Fahrern unterhalten. Die Fahrer hatten grosses Interesse, an diesem Test teilzunehmen.

Für Jack war der Test nach einem Crash früh zu Ende?

Nein, denn wir haben immer nur geplant gehabt, vier Runs zu je fünf Runden zu fahren. Normal legen wir an einem Tag 40 oder 50 Runden zurück. Leider ist Jack im vierten Run am Anfang in Kurve 5 gestürzt, es sind auch einige andere Fahrer runtergefallen. Wir haben das in Erwägung gezogen, dass heute ein Sturz passieren kann, besonders wegen der Vorderreifen. Wenn ich die bisherigen Tests und die Stürze der anderen Fahrer anschaue, dann gab es ähnliche Probleme. Wir kannten dieses Risiko. Wir haben die Fahrer gebeten, nicht viel zu riskieren. Jack sagte, er habe nicht viel riskiert. Er war wirklich nicht schnell unterwegs. Leider ist er trotzdem gestürzt. Es ist ihm aber nichts passiert. Jack ist nicht verletzt. Das Motorrad ist ein bisschen zerstört. Aber das lässt sich wieder reparieren.

Suzuki hat den Rookie Maverick Vinales nicht fahren lassen. Hast du keine Angst gehabt, Miller könnte verwirrt werden, wenn er zwischendurch Michelin-Reifen verwendet?

Nein, Jack ist 20 Jahre alt. Er ist kein 14-jähriges Kind. Er hat viele Jahre Rennerfahrung. Er ist daran gewöhnt, Moto3 zu fahren, 600 Supersport und jetzt MotoGP, dazu Enduro-Bikes und Motocross-Maschinen, Roller.
Ausserdem sind heute auch erfahrene Piloten wie Lorenzo, Dovizioso und Aleix Espargaró gestürzt. So etwas kann passieren.
Ich muss dazufügen, dass ein Sturz nicht immer negativ sein muss. Du lernst bei jedem Crash etwas dazu. Jeder Sturz ist lehrreich. Selbst wenn du dir den Sturz nicht erklären kannst, wird dein Körper und dein Hirn dadurch schlauer.

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