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Michelin: Erste MotoGP-Testfahrten im November?

Von Günther Wiesinger
Michelin entwickelt MotoGP-Reifen für 2016 – in der Dimension 17 Zoll!

Michelin entwickelt MotoGP-Reifen für 2016 – in der Dimension 17 Zoll!

Nach sieben Jahren geht bei Bridgestone Ende 2015 die Ära der Einheitsreifen zu Ende, 2016 übernimmt Michelin. Das Testprogramm wird bereits geplant.

Marc Márquez, Jorge Lorenzo, Valentino Rossi und die restlichen MotoGP-Fahrer könnten bereits beim grossen Test in Valencia im November einen ersten Vorgeschmack auf die 2016-Einheitsreifen von Michelin bekommen.

Unter Technik-Direktor Nicolas Goubert ist bereits ein Testprogramm angelaufen, das momentan noch auf den aktuellen Superbike-Rennreifen der Franzosen basiert.

War ursprünglich über 16-Zoll-Reifen spekuliert worden, so dürfte sich jetzt bei Michelin die Dimension 17 Zoll durchgesetzt haben. Bridgestone vertraut seit 2009 hinten und vorne auf 16,5-Zoll-Reifen.
Momentan wird bei der Dorna diskutiert, ob einzelne Fahrer bereits im November Michelin-Produkte testen sollten.

Der Haken an der Sache: Gemäss den aktuellen Verträgen wäre dies den Teams verboten. Erst in die 2015-Verträge sollen entsprechende Klauseln integriert werden.

Das heisst: Vorläufig kann Michelin keine Stammfahrer aus der MotoGP für Testzwecke nützen, auch keine eingeschriebenen Teams.

Michelin will so bald wie möglich ein eigenes Testteam auf die Rennstrecken schicken und 2015 ein umfangreiches Testprogramm abwickeln.

«Wir denken bereits über Änderungen der Testvorschriften für 2015 nach», erklärte Race Director Mike Webb gegenüber MCN. «Wir möchten Michelin möglichst uneingeschränkte Testmöglichkeiten mit den aktuellen Motorrädern bieten. Es ist klar, dass sie ein Jahr brauchen, um die gewünschte Produkte herzustellen. Ich rechne damit, dass Michelin bis zum Valencia-Test im November die ersten Reifen fertig hat.»

Jetzt muss mit Bridgestone ein neues Arrangement gefunden werden, denn die gültigen Verträge verhindern Testfahrten mit Michelin.

«Wir haben Verträge mit den Teams», sagt Bridgestone-Chief-Coordinator Thomas Scholz. «Sobald so ein Vertrag unterschrieben ist, dürfen die Motorräder nur noch mit unseren Reifen bewegt werden.»

Aber: Die meisten Fahrer haben keine Bridgestone-Verträge. Rossi und Bradl haben zum Beispiel Promotions-Deals mit Bridgestone. Aber die meisten MotoGP-Fahrer könnten wohl jederzeit testen, wenn sie sich nicht ausgerechnet auf die teameigenen Maschinen setzen.

Die Factory-Teams von Honda und Yamaha dürfen momentan nur die vier offiziellen IRTA-Tests (zweimal Sepang, einmal Katar, dann Valencia sowie die drei Montags-Tests in Jerez, Barcelona und Brünn) absolvieren. Für 2015 sollen die Vorschriften gelockert werden.

Webb: «Wir haben die Testvorschriften rigoroser gehandhabt, damit die Privatteams gegen die dauernd testenden Werksteams nicht weiter ins Hintertreffen geraten. Die Hersteller mit den grossen Budgets würden ja am liebsten 24 Stunden am Tag testen. Diesen Gedanken müssen wir im Hinterkopf behalten. Aber gleichzeitig müssen wir Michelin ausreichend Gelegenheit geben, mit den aktuellen MotoGP-Maschinen anständig zu testen. Wir werden ein Rotationssystem austüfteln, damit jedes Werk in gewissen Abständen mit Michelin testen kann. So können die Reifentests nicht ausufern, und alle bekommen gleich viele Testtage zugestanden.»

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