Kalex und MotoGP: Bald erste 3D-Daten von Yamaha
Seit der Einführung der Claiming-Rule-Maschinen wird die deutsche Firma Kalex engineering immer wieder mit der MotoGP-Klasse in Zusammenhang gebracht.
Aber die Moto2-Rennställe Marc VDS Racing und HP 40 Pons konnten bisher entweder keinen Startplatz ergattern oder das nötige Budget nicht auftreiben, mitunter fehlte es auch am schlagkräftigen Motorenmaterial.
Kalex-Designer Alex Baumgärtel und sein Partner Klaus Hirsekorn (ihre Vornamen finden sich im Firmennamen wieder) haben immer erklärt, vom Startschuss bis zum ersten Roll-out auf der Rennstrecke müsste man mit einer Vorlaufzeit von rund sechs Monaten rechnen.
Jetzt wurde ein erster Schritt getan.
Yamaha wünscht sich ja einen verlässlichen Partner für die Herstellung der Rolling-Chassis für die geleasten Yamaha-YZR-M1-Motoren, die pro Saison und Fahrer 800.000 kosten (wie jetzt bei Forward für Aleix Espargaró und Colin Edwards).
«Inzwischen findet ein Informationsaustausch mit Yamaha statt», erklärte Alex Baumgärtel beim Mugello-GP. «Zumindest wissen wir demnächst, wie der Motor genau aussieht. Wir werden in den nächsten Tagen die 3D-Daten bekommen. Das ist einmal ein Anfang. Jetzt können wir eine Konzeptstudie machen und über Lösungen nachdenken.»
Kalex ist 2010 als Neuling in die Moto2-WM eingestiegen und hat 2011 mit Stefan Bradl den Fahrer-WM-Titel gewonnen, 2013 mit Pol Espargaró, dazu erstmals die Marken-WM. 2014 liegen nach sechs Rennen sieben Kalex-Fahrer in der WM unter den Top-Ten, darunter die ersten drei – Tito Rabat, Mika Kallio und Maverick Viñales.
Jetzt muss Kalex abwarten, ob sich HP 40 Pons oder Marc VDS zu einem Aufstieg entschliessen. Bei Pons will aber Maverick Viñales ein zweites Moto2-Jahr absolvieren. Marc VDS würde einen Startplatz bekommen, müsste aber auf den Dorna-Zuschuss (knapp 600.000 pro Fahrer und Saison, das ist TV-Geld, Auftrittsgeld und Spesen) verzichten, weil nur 22 Fahrer bezahlt werden. Auch Suzuki tritt 2015 ohne Dorna-Entschädigung an.