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Andrea Iannone: Werks-Ducati? Suzuki? Yamaha?

Von Günther Wiesinger
Andrea Iannone, Qualifying-Zweiter hinter Marc Márquez in Mugello, ist eine heisse Aktie auf dem Transfermarkt geworden. Er will ins Ducati-Werksteam.

Cal Crutchlow muss auf der Hut sein. Er hat in der MotoGP-WM nach sechs Rennen erst 15 Punkte erbeutet und ist WM-Sechzehnter, Pramac-Ducati-Pilot Andrea Iannone ist WM-Elfter mit 34 Punkten. Er hat in diesem Jahr immerhin bereits einen sechsten Rang in Argentinien und Platz 7 am Sonntag in Mugello erzielt.

Und sein Manager Carlo Pernat sagt klipp und klar: «Wir möchten für 2015 bei Ducati bleiben. Aber nur unter der Voraussetzung, dass Andrea ins Werksteam aufsteigen darf.»

Dort ist Andrea Dovizioso nach seinen starken Leistungen gesetzt, auch wenn bisher kein neuer Vertrag unterschrieben wurde.
Zwei Italiener, noch dazu zwei mit dem Vornamen Andrea – kann sich das heute ein «Global Player» wie Ducati leisten?

«Marlboro sagt Ja», erklärte Pernat gegenüber SPEEDWEEK.com. Der Italiener war früher Sportchef bei Aprilia und Manager von Simoncelli und Capirossi, jetzt ist er auch für De Angelis zuständig.

Das Fahrkönnen von Iannone ist unbestritten, er war auch in der Moto2-WM drei Jahre lang (2010 bis 2012) Dritter, und er hat in seiner zweiten MotoGP-Saison schon einige Glanzlichter gesetzt.

Zuletzt ist er in Mugello vom zweiten Startplatz losgefahren.
Iannone wird aber regelmässig vom Übermut heimgesucht: In Jerez und Le Mans ist er durch Rennstürze ausgeschieden.

Falls der Ducati-Deal nicht klappt, hat Manager Carlo Pernat noch das Angebot des Suzuki-Werksteams auf dem Tisch, das vom Italiener Davide Brivio dirigiert wird.

«Honda hat kein Interesse an Iannone», bestätigte Pernat. «Aber ich führe auch Verhandlungen mit Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis.»
Bei Yamaha besteht allerdings keine wahre Aussicht auf einen Platz im Werksteam, das werden wohl Rossi und Lorenzo auch 2015 bilden. Bei Tech3-Yamaha ist Pol Espargaró gesetzt, Bradley Smith könnte ersetzt werden.

Aber Iannone, der als cooler Typ auftritt und sich selber «Crazy Jack» nennt, will in ein Werksteam, sonst kann er gleich bei Pramac-Ducati bleiben.

Ob ein Platz im Ducati-Werksteam frei wird, wo der Sponsorvertrag mit Marlboro verlängert wurde, wird sich in den nächsten Monaten herausstellen. Crutchlow hat mehrmals erbärmlich über Ducati gelästert. Das Verhältnis war schon mal besser. Crutchlow hat eine Ausstiegsklausel per Ende 2014, aber 2,5 Millionen Gage bezahlt ihm kein anderes Team.

Es wäre auch ein Kompromiss vorstellbar: Inanone kriegt einen Ducati-Werksvertrag wie für 2013 und 2014, aber noch stärkere Unterstützung und eine noch engere Anbindung ans Werk, dazu eine Gagenaufbesserung. Dann kann er auch bei Pramac bleiben.

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