MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Aprilia schießt gegen Ducati: Dorna soll entscheiden

Von Ivo Schützbach
Aprilia-Rennchef Romano Albesiano

Aprilia-Rennchef Romano Albesiano

Der durchschlagende Erfolg von Ducati mit der neuen GP15 stößt den Gegnern sauer auf. Auch Aprilia ist der Meinung, dass Ducati die gewährten MotoGP-Privilegien schnellstmöglich verlieren soll.

Die Hersteller-Vereinigung MSMA hat vorgeschlagen, das neue Concession-Punktesystem schon in diesem Jahr wirksam werden zu lassen. Das würde bedeuten, dass Ducati aufgrund der erzielten Erfolge gezwungen wäre, 2016 unter gleichen Voraussetzungen gegen Honda und Yamaha anzutreten – eingefrorene Motorentwicklung, sieben Motoren pro Saison und keine zusätzlichen Testfahrten.

Im Moment genießen Ducati (weil sie 2013 kein Rennen gewannen) und die Neueinsteiger Aprilia und Suzuki Vorteile im Rahmen der Open-Class.

SPEEDWEEK.com sprach mit Aprilia-Rennchef Romano Albesiano.

Was hältst du von den Vorteilen, die Ducati trotz der schnellen GP15 in dieser Saison genießt? Die anderen Hersteller fordern, dass die «Concession Points» schon dieses Jahr zählen, damit müsste Ducati 2016 nach den gleichen Regeln wie Honda und Yamaha fahren.

Das halte ich für nachvollziehbar. Es ist offensichtlich, dass Ducati die Vorteile nicht mehr benötigt, sie sind konkurrenzfähig. Ducati hat einen guten Job erledigt, nach dem Geist des Reglements brauchen sie keine Vorteile mehr. Das gilt schon für dieses Jahr, für nächstes sowieso. Jedem außer Ducati ist das vollkommen klar. Aber ich verstehe, dass sie versuchen ihre Privilegien zu verteidigen.

Wenn sie ihre Privilegien behalten, ist das schwierig zu erklären – auch den Zuschauern gegenüber. Sie sind so schnell. Die Regeln sollen neuen Herstellern helfen, die Erfahrung sammeln müssen und sich in einem Lernprozess befinden. So wie wir oder Suzuki. Wir brauchen die Zugeständnisse, sonst wären wir nicht hier. Sonst hätten wir keine Möglichkeit, etwas zu entwickeln.

Ohne dieses Reglement würden wir womöglich erst in zwei Jahren MotoGP fahren, weil wir ein Jahr lang getestet hätten. Dann hätten wir ein neues Motorrad gebaut und ein zweites Jahr getestet. Im dritten Jahr hätten wir dann vielleicht Rennen fahren können.

Mit dem jetzigen System können wir Rennen fahren, die Rennen auch als Test nützen und die Entwicklung beschleunigen. Das hilft uns und Suzuki, ein Mitbewerber, der bereits schnell ist, braucht das aber nicht.

Eine übergeordnete Stelle müsste entscheiden, dass Ducati die Vorteile verliert.

Wenn sich alle MSMA-Mitglieder bis auf Ducati einig sind, können die «Concession Points» dann eingeführt werden?

Die finale Entscheidung trifft die MotoGP-Kommission, welche aus Vertretern der MSMA, Dorna und FIM besteht. Wenn die MSMA mit einer einhelligen Meinung zu technischen Belangen ankommt, dann können diese umgesetzt werden. Normal gibt es aber keine Einstimmigkeit, der Wettbewerb macht auch vor dem Tisch der MSMA-Mitglieder nicht halt.

Dorna und FIM sollten das entscheiden.

Die MSMA wird sie wissen lassen, dass fünf von sieben Mitglieder dieselbe Meinung haben – KTM hält sich raus, weil es sie nicht betrifft.

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