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Wegen Michelin: IRTA-Test auf Phillip Island 2016?

Von Günther Wiesinger
Colin Edwards (Yamaha) beim Michelin-Test in Sepang im Februar 2015

Colin Edwards (Yamaha) beim Michelin-Test in Sepang im Februar 2015

Michelin bereitet sich auf die MotoGP-Comeback 2016 vor. Bisher beklagen die Fahrer die Qualität der französischen Vorderreifen, auch die Piste in Phillip Island macht Michelin Sorgen.

Am morgigen Mittwoch findet in Mugello ein Michelin-Test statt, an dem Ducati-Testfahrer Michele Pirro teilnimmt und Honda-Testfahrer Hiroshi Aoyama.

Michelin kehrt 2016 erstmals nach 2008 in die MotoGP-WM zurück, erstmals als Lieferant der Einheitsreifen – nach sieben Jahren der Bridgestone-Alleinherrschaft.

Der französische Reifenhersteller will 2015 auf jeder Strecke testen, auf der 2016 ein Grand Prix stattfindet, inklusive Red Bull Ring in Spielberg.

Nun ist zu hören, Yamaha-Michelin-Testfahrer Colin Edwards ?mache sich ?nach einem Test im März hinsichtlich des Phillip Island-GP 2016 beträchtliche Sorgen, was ?den Verschleiss der Michelin-Hinterreifen betrifft.

Keine grosse Überraschung, denn die Piste wurde für den Grand Prix 2013 neu asphaltiert, dieser Belag ist sehr aggressiv, damals hielten die Brigestone-Hinterreifen maximal zehn Runden, das Rennen 2013 musste quasi zu einem «wet race» deklariert werden, um einen Boxenstopp zum Motorradwechsel durchführen zu können – nach maximal neun oder zehn Runden.

Marc Márquez verpasste damals dieses Zeitfenster und wurde disqualifiziert.

Bridgestone produzierte dann für 2014 die harten, hitzebeständigen Hinterreifen, die unter den Fahrern bei den ersten Tests und Rennen für wenig Begeisterung sorgten.

Nach dem lehrreichen ersten Test will Michelin vor dem Australien-GP 2016 unbedingt noch einmal nach Phillip Island zurückkehren. Deshalb wird jetzt bei der Teamvereinigung IRTA überlegt, nach den ersten beiden MotoGP-Tests vom Februar 2016 (1. bis 3. Februar und 23. bis 25. Februar 2016) den dritten grossen Test im März von Katar nach Phillip Island zu verlagern.

Für die Saison 2015 haben Michelin und Bridgestone das stillschweigende Übereinkommen getroffen, möglichst nie gleichzeitig auf derselben Strecke zu testen. Erstens haben die Japaner noch die Exklusiv-Rechte, zweitens will Michelin vorläufig keine Zeitvergleiche an die Öffentlichkeit durchsickern lassen.

Bisher gab es nur eine Ausnahme: Michele Pirro flitzte beim Montag-Test in Jerez mit Michelin-Reifen herum, allerdings ohne Zeitnahme-Transponder.

Michelin verzichtet ?zum Dank für dieses Entgegenkommen auf eine namentliche Kennzeichnung der Reifen, der Firmenschriftzug ist nicht zu sehen, auch auf den MotoGP-Maschinen wird nicht für Michelin geworben.

Im Gegenzug entfernen die Teams die Bridestone-Kleber von den Bikes, sobald sie Michelin-Reifen montiert haben.

Wegen dieser Vereinbarung fehlte Michelin letzte Woche beim Montag-Test in Jerez, das wird auch Mitte Juni beim Montag-Test in Barcelona nicht anders sein.

Aber beim Test nach dem Brünn-GP am 17. August werden erstmals alle Stammfahrer von 2015 die Michelin-Reifen probieren, auch die Piloten aus dem kleinen Privatteams.

Michelin hat von 1976 (Barry Sheene auf Suzuki) bis 2006 (Valentino Rossi auf Yamaha) nicht weniger als 26 von 31 möglichen WM-Titeln in der Königsklasse gewonnen – und 360 WM-Rennen!

Nur Kenny Roberts (Yamaha, 1978, 1979 und 1980 auf Goodyear), Eddie Lawson (Yamaha, 1984 auf Dunlop) und Wayne Rainey (Yamaha, 1991 auf Dunlop) pfuschten Michelin ins Handwerk.

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