Ducati in Mugello: Wir decken das Testprogramm auf
«Ein Test nach einem Rennen bringt uns nicht viel, deshalb haben wir auf Jerez verzichtet», eröffnet Gigi Dall’Igna, General Manager von Ducati Corse, das Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Der ziegenbärtige Italiener verbringt das Wochenende bei der Superbike-WM in Imola. Wir sitzen in der Ducati-Hospitality, als er sich Zeit für ein Interview nimmt.
Von Montag bis Mittwoch testet ihr in Mugello?
Montag und Dienstag testen wir mit unseren Werksfahrern Dovizioso und Iannone, Testfahrer Michele Pirro testet außerdem am Mittwoch.
Was habt ihr Neues im Gepäck?
Nichts Spezielles. Wir müssen uns auf das Rennen in Mugello vorbereiten, das ist wichtig für uns.
Im ersten Teil der Saison haben wir einige Set-up-Änderungen am Motorrad vorgenommen, diese möchten wir bestätigen. Wenn man während eines Rennwochenendes etwas ändert, sind die Aussagen in der Regel nicht klar. Man muss jede Erkenntnis immer bestätigen. Das ist der Hauptgrund für den Mugello-Test.
Sind in Mugello gewonnene Erkenntnisse allgemeingültig?
Mugello ist in einigen Aspekten speziell, aber trotzdem eine gute Teststrecke. Es gibt eine lange Gerade, eine Schikane und schnelle Kurven, Mugello bietet alles.
Nach dem Rennen in Jerez klagte Dovizioso über Probleme mit der Motorbremse und mangelnde Traktion. Fehlende Traktion nannte er als größtes Problem der GP15.
Uns war schon vor dem Rennen bewusst, dass diese Probleme auftreten können. Wir haben die Software fertig, die das Problem mit der Motorbremse beheben wird. Bevor wir diese in einem Rennen einsetzen, werden wir sie in Mugello testen. Das bereitete uns einiges Bauchweh.
In Austin blieben in der Auslaufrunde nach dem Rennen beide Werks-Ducati stehen: Was ist damals passiert?
Das lag an der Sprittemperatur, unser Common Rail wurde zu heiß. Wenn der Fahrer nach dem Rennen vom Gas geht, steigt der Spritverbrauch sprunghaft an, im Common Rail steigt die Temperatur und es bilden sich Blasen. Normal passiert das nur während der Inlap.
Dieses Problem hatten wir zum ersten Mal während des zweiten Sepang-Tests, wo es ebenfalls sehr heiß war. Wir fanden eine Lösung und wollten diese für Jerez bringen, dann passierte aber das Malheur in Austin und wir brachten die Neuerung schon für Termas.
Was war die wichtigste Änderung am MotoGP-Bike, um es dorthin zu bringen, wo es jetzt ist? Ihr habt in vier Rennen vier Podestplätze erobert.
Wir hatten viele Probleme und mussten alle lösen, um nach vorne zu kommen. Es ist unmöglich, mit einer einzigen Änderung eine halbe Sekunde zu finden, es gab nicht ein fundamentales Problem.