Gestatten? Maverick Viñales und Jack Miller!
MotoGP-Rookies 2015: Maverick Viñales und Jack Miller
Wenn Maverick Viñales im Garten seines Elternhauses in Nordosten Spaniens zu graben beginnen würde, weiter und weiter gräbt, dann würde er vielleicht irgendwann in Jack Millers Garten auf der anderen Seite der Erde ankommen. Spanien liegt auf der Erdkugel genau gegenüber von Australien, dem Land, aus dem Miller stammt.
Fast 20.000 Kilometer trennen die Gegenden in den zwei der vielversprechendsten Talente der MotoGP-Szene aufwuchsen: Spanien und Australien. Diese Entfernung mit viel Wasser dazwischen trug dazu bei, dass sie zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten wurden.
Wie ähnlich oder unterschiedlich sind zwei Jungs, die komplett unterschiedliche Lebenshintergründe hatten, aber durch dasselbe Hobby vereint wurden? Mittlerweile teilen sich Viñales und Miller nicht nur den Beruf, sondern auch Manager Aki Ajo und an den Rennwochenenden sogar ein Motorhome.
Woher kommt eure Liebe zum Motorradsport? Wurdet ihr dabei in irgendeiner Weise von euren Familien beeinflusst?
Miller: «Mein Vater war ein Motorrad-Fan. Als Kind gab es in unserem Haus immer große Bikes. Sobald ich alt genug war, um zu laufen, fing ich auch an, Motorräder zu fahren. Ich war drei Jahre alt. Ich fuhr sehr viel auf unserer Farm, bevor ich an den ersten Rennen teilnahm.»
Viñales: «Natürlich, mein Vater und meine Onkel. Sie alle fuhren Rennen. Wenn man in einer Familie aufwächst, in der jeder Fan eines bestimmten Sports ist, dann wäre es schwierig, diesen Sport nicht auch selbst auszuüben. So war es auch bei den Bikes und mir. Ich war fünf Jahre alt, als ich mein erstes Rennen bestritt. Es war ein Motocross-Rennen.»
Wann habt ihr entschieden, dass der Rennsport euer Leben werden soll?
Miller: «Es gab keinen bestimmten Moment. Ich wusste, dass ich keinen normalen Job will. Einen solchen hatte ich während meiner Anfangszeit im GP-Sport. Ich kehrte im Winter nach Hause zurück und nahm einen Job an. Das war nicht einfach. Wenn ich das hätte tun müssen, um mich zu finanzieren, dann wäre das in Ordnung, aber es ist kein Leben für mich. Ich wollte Motorräder fahren, seit ich ein kleines Kind war. Es war egal, ob es Motocross, Supercross oder Freestyle war. Ich wollte einfach auf einem Bike sitzen.»
Viñales: «Ich kann keinen genauen Zeitpunkt bestimmen, weil es ganz von alleine kam. Bis ich in die Spanische Meisterschaft kam, war es eigentlich ein Hobby. Von dort an wurde es zu einem Job.»
Wer waren die Hauptfiguren, die euch dahin gebracht haben, wo ihr jetzt seid?
Miller: «Ich hatte nie die Hilfe eines Sponsors. Meine Familie hat alles getan, sie zogen mit mir nach Europa, obwohl wir keine Kontakte hatten. Wir kamen hierher, ohne zu wissen, was wir tun sollen.»
Viñales: «Am Anfang ist es deine Familie, die dir hilft. Mein Vater und mein Großvater waren diejenigen, die mich am meisten unterstützt haben. Später haben mich dann professionellere Leute geleitet, um den richtigen Weg einzuschlagen, den ich jetzt beschreite. Doch ich hatte immer das letzte Wort. Ich mag es, meine eigenen Entscheidungen zu treffen.»