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Wayne Rainey: Die US-Serie in 7 Monaten neu erfunden

Von Thomas Baujard
Wayne Rainey ist selbst mit seiner Arbeit zufrieden

Wayne Rainey ist selbst mit seiner Arbeit zufrieden

GP-Legende Wayne Rainey hat sich auf die Fahne geschrieben, die am Boden liegende Amerikanische Motorrad-Meisterschaft auf Vordermann zu bringen. Der Amerikaner sucht neue Gegner für Marc Márquez oder Valentino Rossi.

Ein dünnes Teilnehmerfeld, keine TV-Übertragung und seit Jahren kommen aus der AMA keine vielversprechende Talente, die in der GP-Szene wie einst Kenny Roberts, Pat Hennen, Randy Mamola, Mike Baldwin, Freddie Spencer, John Kocinski, Eddie Lawson, Kevin Schwantz oder Wayne Rainey für Furore sorgen könnten.

Das zu ändern, hat sich Rainey, seit einem schweren Unfall in Misano 1993 im Rollstuhl, im September 2014 vorgenommen. Für SPEEDWEEK.com zog der zweifache AMA Superbike Champion und dreifacher 500-ccm-Weltmeister 1990, 1991 und 1992 (auf Yamaha) eine erste Zwischenbilanz.

«Als ich mit meiner Arbeit begann, war die Serie alles andere als gesund. Wir hatten von unserer Ankündigung bis zum ersten Rennen nur sieben Monate Zeit für die ganze Organisation – das erfordert normalerweise viel mehr Zeit», betonte der 54-Jährige. «Das gesamte Team hat sieben Tage die Woche unglaublich viel erledigen müssen. Nach dem Start der Serie sehen wir aber die erfreulichen Ergebnisse. Es gibt mehr Interesse, wir hatten einen guten Start»

«In den USA gibt es wenig Begeisterung für die Teams, die Fahrer oder den Sport, deshalb mussten wir das Konzept und Image der Serie ändern. Die Beteiligung der Hersteller war enorm wichtig – das haben wir geschafft», erzählt uns der 24-fache GP-Sieger. «Und wir haben den Kalender von fünf auf neun Meetings erweitert sowie Übertragungen im TV vereinbaren können. Im letzten Jahr konnte man von der AMA nichts im TV sehen, das ist also eine grosse Verbesserung. Wir haben also einiges erreicht. Wir haben viele neue Sponsoren und Partner an Bord geholt.»

An welcher Stelle hattet ihr die grössten Hürden zu überwinden?

Wir mussten die technischen Regeln anpassen. Aber viele Teams standen finanziell kurz vor dem Abgrund und mussten in neues Material investieren – das war ein Rückschlag für die Teams und für uns am schwierigsten zu lösen. Das andere grosse Problem war die fehlende TV-Übertragung.

Wie schätzt Du den aktuellen Stand der AMA-Teams ein?

Die Top-Teams mit Unterstützung durch die Werke stehen gut da, mit denen haben wir keine Probleme und auch im Mittelfeld gibt es einige starke Teams. Dahinter wird es schwieriger, es sind auch zu wenige Teams am Start. Weil wir die Serie innerhalb von nur sieben Monaten neu aufgesetzt haben, war es für diese Teams kaum möglich, alles auf die Reihe zu bringen und Sponsoren zu finden. Oder für Fahrer, ein Team zu finden und umgekehrt.

Siehst Du im aktuellen Feld schon ein neues Talent, jemanden, der dich beeindruckt?

Schon. In der Superbike-Klasse haben wir aktuell zehn Teams, es sind also nicht so viele Fahrer dabei. Josh Hayes ist aber zum Beispiel einer, der auf sehr hohem Niveau fährt. Er fuhr in der MotoGP in Valencia 2011 auf Rang 6, das war exzellent! Wir haben auch einen aufstreben Cameron Beaubier. Wir denken er wird Hayes in diesem Jahr schlagen können.

Wie hat die Dorna bei deinem Job geholfen?

Sie haben uns viele wertvolle Tipps gegeben und uns umfangreich unterstützt. Sie haben unsere Superbike-Klasse im Rahmenprogramm starten lassen. Die Dorna hat ein hohes Interesse daran, dass unsere Arbeit Erfolg hat – denn es wird ihnen am Ende auch helfen.

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