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Rookie Maverick Viñales: «Das hätte ich nie erwartet»

Von Sharleena Wirsing
Suzuki ist im ersten Jahr der MotoGP-Rückkehr stärker als erwartet. Daran hat Rookie Maverick Viñales großen Anteil, den SPEEDWEEK.com zum exklusiven Interview traf. Lesen Sie hier Teil 2.

In zehn der bisherigen elf Rennen schaffte es MotoGP-Neuling Maverick Viñales in die Punkteränge. Seine Konstanz führte dazu, dass er in der Gesamtwertung derzeit neun Punkte vor seinem Teamkollegen Aleix Espargaró liegt. Nur in Brünn patzte der 20-Jährige und ging leer aus.

Viñales’ bestes MotoGP-Rennresultat ist bisher der sechste Platz bei seinem Heimrennen in Barcelona. Im Qualifying hatten die Suzuki-Werkspiloten zuvor mit den Startplätzen 1 und 2 geglänzt. Viñales lag nur 0,083 sec hinter seinem Teamkollegen.

Im zweiten Teil des großen Interviews sprach SPEEDWEEK.com mit Maverick Viñales über die Schwachpunkte der GSX-RR, seinen Teamkollegen Aleix Espargaró und seinen Alltag zwischen den Rennwochenenden.

Es ist bekannt, dass die Suzuki in Hinsicht auf die Leistung des Motors verbessert werden muss und das Seamless-Getriebe schon herbeigesehnt wird. Doch welche anderen Bereiche sind noch verbesserungswürdig?

Ich denke, dass die anderen Aspekte der Maschine schon sehr gut sind. Die Elektronik muss noch besser an die Maschine angepasst werden, denn sie ist sehr neu. Vor allem auf für uns neuen Strecken ist das schwierig, denn wir verlieren dadurch fast den gesamten Freitag. Das ist also ein Aspekt, den wir verbessern können.

In der Gesamtwertung liegst du derzeit auf Platz 11 – vor deinem erfahrenen Teamkollegen Aleix Espargaró. Hättest du damit vor Saisonbeginn gerechnet?

Nein, sicher nicht. Das hätte ich nie erwartet. Aleix ist ein sehr schneller Fahrer mit sehr viel Talent. Zudem kann er den weicheren Hinterreifen sehr gut nutzen. Natürlich habe ich nicht damit gerechnet, dass ich in der ersten Saisonhälfte vor ihm liegen könnte. Doch wir kamen uns immer näher. In einigen Rennen haben wir schon hart gegeneinander gekämpft. Es ist natürlich schön, der beste Suzuki-Pilot zu sein. Wir kämpfen gerne, obwohl wir bei der Entwicklung der Maschine eng zusammenarbeiten. Natürlich sind wir auch Gegner.

Am Anfang der Saison hast du erzählt, dass du den extra-weichen Hinterreifen noch nicht perfekt nutzen kannst. Konntest du dich in dieser Hinsicht verbessern?

Ja, nun kann ich mehr von diesem Reifen profitieren. Manchmal bringt er uns viel. In Barcelona konnten wir ihn perfekt nutzen. In der zweiten Saisonhälfte hat es für uns aber nun Priorität, mehr mit den Medium-Reifen zu arbeiten. Wir müssen meistens auf eine schnelle Runde hinarbeiten, doch das wollen wir ändern. Wir wollen so oft wie möglich an der Pace für das Rennen arbeiten. Doch natürlich brauche ich auch schnelle Runden, um direkt in das Qualifying 2 zu kommen.

Wie gefällt dir das Qualifying-System in der MotoGP-Klasse?

Ich mag es sehr, denn es sind nicht so viele Fahrer auf der Strecke. Man hat eigentlich immer freie Bahn für eine schnelle Runde. Das ist viel besser als in der Moto2-Klasse.

Wie sieht ein typischer Trainingstag zwischen zwei Rennwochenenden für dich aus?

Ich wache auf und frühstücke, danach gehe ich laufen. Etwa 30 Minuten lang. Dann geht es mit Motocross weiter. Ich fahre zehn Minuten und mache dann eine Pause. Ich fahre meist drei Runs, also 30 Minuten. Am Nachmittag fahre ich dann noch zwei Stunden Rad. Es ist nicht immer dasselbe, aber so sieht ein typischer Tag aus. Ich verbringe aber auch gerne Zeit zuhause, denn das ist selten für uns. In der Sommerpause machte ich meinen Urlaub zuhause bei meinen Eltern. Es waren entspannte Wochen. Trotzdem habe ich viel trainiert und fuhr oft Motocross.

Hast du Hobbies, die nichts mit Rennsport zu tun haben?

Ich liebe Motocross, aber das hat ja auch mit Bikes zu tun. [lacht] Ich kann irgendwie nicht anders. Auf jeden Fall kann ich mich nicht stillhalten, ich muss immer etwas tun. Ich surfe gerne, aber wenn ich es mir aussuchen kann, dann fahre ich lieber Motocross. [lacht]

Deine große Begeisterung für den Rennsport kommt durch deine Familie?

Ja, meine gesamte Familie verbringt ihr ganzes Leben auf Motorrädern. Da mein Vater und meine Onkel alle Motocross lieben, fing auch ich damit an. Ich weiß nicht einmal genau, warum ich dann zum Straßenrennsport kam. Ich denke, mein Cousin hatte Schuld daran. Ich machte beim Motocross einen guten Job, doch er wechselte auf ein Straßenbike, also wollte ich es auch.

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