Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Aleix Espargaró: «Ich freue mich für Stefan Bradl»

Von Sharleena Wirsing
2014 feierte Aleix Espargaró mit dem Forward-Team noch große Erfolge, in diesem Jahr kam das Team durch die Verhaftung von Teamchef Cuzari schwer ins Straucheln. «Das machte mich traurig», sagt er.

Ein großes Karriereziel hat Suzuki-Pilot Aleix Espargaró bereits erreicht. Er ist endlich Werksfahrer, nachdem er 2014 im Forward-Team auf der Open-Yamaha eine starke Leistung zeigte. Die Saison 2014 hatte der Spanier auf Gesamtrang 7 beendet, nachdem er mit vierten Rängen in Katar und Assen sowie mit einem Podestplatz im Regen von Aragón geglänzt hatte.

Zur Saisonmitte 2015 herrschte plötzlich Krisenstimmung in seinem ehemaligen Team. Am Montag nach dem Sachsenring-GP wurde Forward-Teambesitzer Giovanni Cuzari verhaftet. Daraufhin befand er sich 30 Tage in Untersuchungshaft, da Verdacht auf Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Bestechung bestehen.

«Was mit dem Forward-Team geschehen ist, ist für die MotoGP-Fans wirklich sehr traurig. Das Fahrerfeld ist ohnehin nicht riesig, also war es nicht gut, als zwei Bikes fehlten. Auch für mich war das nicht schön, denn ich mag das Team. Wir haben im letzten Jahr beeindruckende Resultate gezeigt. Es war ein schlechtes Gefühl zu wissen, dass Corsi, der ein guter Freund von mir ist, oder Baz zuhause sitzen. Das machte mich traurig», schnaufte Espargaró.

Stefan Bradl schaffte rechtzeitig den Wechsel ins Aprilia-Werksteam, wo sich neue Chancen für ihn eröffneten. In Indianapolis und Brünn beeindruckte er Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano durch starke Leistungen und präzise technische Aussagen.

«Ich freue mich für Stefan, denn er hat ein neues Team gefunden. In diesem Jahr habe ich viel mit Stefan gesprochen, er fühlte sich bei Forward nicht wohl und war nicht so selbstbewusst. Sein Bike war aber konkurrenzfähig, denn ich fuhr es im letzten Jahr und lag oft unter den Top-6. Er hatte scheinbar Probleme mit der Maschine. Vielleicht läuft es mit Aprilia besser. Doch es wird nicht einfach, denn das Bike von Aprilia ist, wie auch das von Suzuki, völlig neu. Er wird hart arbeiten müssen, aber wichtiger ist, dass er sich mit der Maschine und dem Team wohlfühlt. Es scheint gut für ihn zu sein», erklärte Aleix Espargaró im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Die Chancen von Stefan Bradl, auch für 2016 einen Vertrag mit Aprilia zu unterzeichnen, stehen gut. «Ich hoffe, dass Stefan Aprilia sein Potenzial weiter zeigt und für das nächste Jahr bleiben darf. Ich verstehe, wenn Hersteller junge Fahrer wie Maverick im Fall von Suzuki aufbauen wollen. Doch was ist schon jung? Stefan ist meiner Ansicht nach jung», sagt Espargaró.

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