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Regisseur Mark Neale: «Vale Rossi wie Muhammad Ali»

Von Ivo Schützbach
Für seinen neuen MotoGP-Film «Hitting the Apex» durfte Regisseur Mark Neale mit den größten Rennfahrern unserer Zeit arbeiten. Wo er sie im Vergleich zu anderen sieht. Teil 3 des exklusiven Interviews.

Am 3. September 2015 erscheint die MotoGP-Dokumentation «Hitting the Apex – Der Kampf um die Spitze» auf DVD und Blue-Ray, in einigen Ländern wird der Film auch in die Kinos kommen.

SPEEDWEEK.com sprach vor der Veröffentlichung mit Regisseur Mark Neale. Teil 3 des exklusiven Interviews.

Hältst du Valentino Rossi für eine außergewöhnliche Persönlichkeit?

Rossi gehört zu den ganz wenigen Menschen wie Muhammad Ali, die sich über den Sport erheben und Menschen weit über den Sport hinaus ansprechen. Sie haben unglaubliches Charisma. Rossi liebt den Sport, liebt was er tut. Ich habe nie gesehen, dass er sich weigerte mit Leuten zu sprechen.

Selbst wenn er einen schlechten Tag hatte, bekam er es doch hin charmant zu sein. Ich glaube, seine Eltern haben ihn sehr gut erzogen.

Als wir den Film machten lief es für ihn nicht sehr gut. Er tat sich in seinem ersten Jahr zurück bei Yamaha schwer, die zwei Jahre bei Ducati und der Tod von Marco Simoncelli müssen ihm furchtbar zugesetzt haben. Trotzdem war er tapfer und verlor nie seinen Willen, sich mit Leuten zu unterhalten. Er hat auch nie die Liebe an seiner Arbeit und an seiner Welt verloren.

Er liebt seinen Job und sein Leben wirklich und absolut. Das merkt man, das ist brillant.

Das ist wohl der größte Unterschied zu Casey Stoner, der das ganze MotoGP-Business hasst.

So ist es.

Wenn du die MotoGP-Fahrer mit anderen Sportlern vergleichst, sind das besondere Typen?

Um ehrlich zu sein, habe ich noch nie eine Dokumentation über andere Sportarten gemacht. Aber ich kann mir vorstellen, wie Fußballspieler sind. Ich lebe in Los Angeles und sehe Skater, Surfer und Snowboarder und schaue mir Filme über solche Leute an.

MotoGP ist ein sehr kommerzieller, von Sponsoren geprägter, weltweit im Fernsehen übertragener Sport. Man kann diesen Sport mit Fußball oder Formel 1 vergleichen. Trotzdem gibt es nach wie vor einen rebellischen Geist, wie ihn die Jungs aus anderen Extremsportarten haben, nenne wir sie die Alternativsportarten. MotoGP hat seine Füße in beiden Welten.

MotoGP-Fahrer unterscheiden sich von anderen Sportlern. Auch wenn der Sport heute viel sicherer ist, ist es doch kein sicherer Sport. Ein Fußballspieler verletzt sich vielleicht am Knöchel oder kann auch mal ohnmächtig werden. Wenn du aber Fußball oder Tennis spielst, riskierst du nicht dein Leben. Das gibt MotoGP eine existentielle und psychologisch herausfordernde Dimension. Das macht den Sport sehr interessant, man muss mutig sein.

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