MotoGP-Filmkritik: «Hitting the Apex» rührt zu Tränen
Wie präsentiert man eine Sportart, ohne auf ein spezifisches Ereignis einzugehen? In dem man sich die Charakterköpfe herauspickt und die Geschichte hinter den Erfolgen, Tragödien und Titeln sucht.
«Hitting the Apex» spielt im Zeitraum Ende 2010 bis Ende 2013. Der Film handelt davon, wie aus sehr guten Fahrern Weltmeister werden. Als Hauptdarsteller wählte Regisseur Mark Neale Valentino Rossi, Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa, Marc Márquez, Casey Stoner und Marco Simoncelli.
Bei jedem der sechs Genannten erzählt er die Geschichte, wie aus einem kleinen Jungen mit einem Traum ein Star wurde. Neale geht aber auch sehr gut auf die Verhältnisse zwischen den Fahrern ein. Wie sie sich gegenseitig anstachelten, kritisierten, bekriegten und wieder vertrugen.
Valentino Rossi ist die Figur, welche dem Film den Rahmen verleiht. Er wurde als Erster zu einem Star, in der Weltmeisterschaft 2015 kämpft er immer noch um den Titel. «Rossi gehört zu den ganz wenigen Menschen wie Muhammad Ali, die sich über den Sport erheben und Menschen weit über den Sport hinaus ansprechen. Sie haben unglaubliches Charisma. Rossi liebt den Sport, liebt was er tut.» So beschreibt Mark Neale den weltweit geliebten Italiener.
Marco Simoncelli war auf dem besten Weg zu einem Star zu werden, sein früher Tod verhinderte dies. Hört man sich heute die Worte seiner damaligen Gegner an, die Kritik an seiner aggressiven Fahrweise und an seiner Risikobereitschaft, offenbaren sich prophetische Züge.
Bei der Simoncelli-Beerdigung brauchen sich auch hartgesottene Fans nicht ihrer Tränen zu schämen, Neale hat diese Momente sehr schön eingefangen und behandelt das Thema mit dem nötigen Tiefgang und Respekt.
Honda-Manager Livio Suppo vergleicht die heutigen Rennfahrer mit Gladiatoren. «Macht es Sinn, das Leben junger Menschen zu riskieren?» fragt er. «Nein! Aber es gehört zur menschlichen Kultur.»
Der Film ist ab 3. September 2015 auf DVD und Blu-ray unter anderen bei Amazon erhältlich, in diversen Ländern wird er auch im Kino laufen.
Einziger Kritikpunkt: Während Brad Pitt für den englischen Original-Kommentar sorgt und sich als hervorragender Sprecher erweist, vermitteln die Untertitel zwischendurch den Eindruck, als wären sie von Leuten verfasst worden, die zwar hervorragend englisch können, von Racing aber nur wenig Ahnung haben.
Technische Daten:
DVD
Originaltitel: Hitting the Apex
Genre: Sport-Dokumentation
EAN: 5053083014292
Laufzeit: 133 min
Produktion: 2014
Tonqualität: Dolby Digital 5.1
Bildformat: 16:9 und 1.78:1
VÖ: 3. September 2015
Sprachen: GB
FSK: 12
Untertitel: D, GB, AR, BG, DK, EST, FIN, F, GR, IND, IS, I, LV, LIT, NL, N, PL, P, RO, RUS, S, E, CZ, TR, H.
Bonusmaterial:
The Marco Simoncelli Foundation
Slow Motion Speed
Blu-ray:
EAN BD: 5053083014285
Laufzeit: 141 min
Tonqualität: DTS-HD Master Audio 5.1
Bildformat: 16:9 und 1.78:1
Sprachen: GB
Untertitel: D, GB, AR, EGY, BG, DK, EST, FIN, F, GR, IND, IS, I, J, KOR, LV, CHN, LIT, NL, N, PL, P, RO, RUS, S, E, T, CZ, TR, H.
Bonusmaterial:
The Corkscrew Copyright
The Marco Simoncelli Foundation
Air
Slow Motion Speed