Grand Prix von San Marino: Kleines Land, große Namen
Trotz einer Bevölkerung von nur 32.000 Menschen ist der San Marino-Grand Prix das Heimrennen für einen der größten MotoGP-Fahrer. San Marino ist die Heimat zahlreicher Rennsieger, eines zweifachen Weltmeisters und der Grand Prix ist das Heimrennen von Valentino Rossi.
Movistar-Yamaha-Pilot Valentino Rossi ist in einer kleinen italienischen Stadt namens Tavullia aufgewachsen, nur 12 Kilometer vom Misano World Circuit Marco Simoncelli entfernt, wo der San Marino-GP stattfindet. Obwohl er Italiener ist, bezeichnet Rossi den San Marino-GP als wahres Heimrennen und die Fans strömen massenweise zur Rennstrecke und nach Tavullia, um die Atmosphäre zu genießen. Im letzten Jahr ging die Adriaküste förmlich in Feierlichkeiten unter, denn Rossi holte einen unglaublichen Heimsieg, sein erster seit 2009. Gelber Rauch stieg in die Luft auf und Vale-Chöre waren noch bis spät in die Nacht zu hören.
2015 war die Freude groß, obwohl Rossi nur Fünfter wurde, denn er baute seinen Vorsprung auf WM-Gegner Jorge Lorenzo auf 23 Punkte aus.
Schon dreimal hat Rossi in Misano gewonnen und stand zweimal mehr auf dem Podium. 2012 wurde Rossi mit Ducati Zweiter, sein bestes Ergebnis bei trockenen Bedingungen in den zwei problemreichen Jahren beim italienischen Hersteller. Misano ist auch eines der beiden Rennen der Saison, bei dem Rossi mit einem besonderen Helmdesign auftritt. Auch ein Tribut an Marco Simoncelli war dabei, als Rossi das Pink Floyd-Plattencover von «Wish you were here» auf dem Helm trug.
Alex De Angelis (IodaRacing Team) kommt aus San Marino und ist damit beim Grand Prix wirklich zu Hause. In der Vergangenheit hat De Angelis zweimal um den 250-ccm-Titel gekämpft und wurde 2003 in der 125-ccm-Meisterschaft Zweiter. Sein bestes Ergebnis beim Heimrennen war Platz 4 im Moto2-Rennen 2011.
Obwohl San Marino nur 32.000 Einwohner hat, beherbergt der kleine Staat mit Manuel Poggiali, der in Borgo Maggiore geboren ist, auch einen zweifachen Weltmeister. Er gewann 2001 den 125-ccm-Titel und dann 2003 den 250-ccm-Titel in seiner Rookie-Saison. Unglücklicherweise konnte Poggiali nicht zu seiner Form zurückfinden und verließ die MotoGP-Weltmeisterschaft 2008, nachdem er für Aprilia, Gilera und sogar für KTM angetreten war.