Andrea Dovizioso (5.): Vom 13. Startplatz auf Platz 5
Im Rennen hielt sich Andrea Dovizioso (04) die Verfolger Aleix Espargaró (Nr. 41/Suzuki) und Cal Crutchlow (35) vom Hals
Erstmals seit dem Le-Mans-GP Mitte Mai bei einem Trockenrennen wieder unter den Top-5, in der WM-Tabelle wieder bis auf vier Punkte an den WM-Fünften Bradley Smith herangerückt: Andrea Dovizioso zeigte in Aragón einen Aufwärtstrend, auch wenn er weiter im Schatten seines Teamkollegen Andrea Iannone steht, der 16,5 Sekunden früher ins Ziel kam.
«Heute habe ich einfach die Rechnung für meinen tristen Startplatz bezahlt. In der MotoGP ist es sehr schwierig, nach vorne zu kommen und eine gute Position zu erreichen, wenn du vom 13. Startplatz wegfahren musst», seufzte der Ducati-Werksfahrer. «Platz 5 kann sich unter diesen Umständen sehen lassen. Aber wir können mit meinem Speed nicht zufrieden sein. Ich war in keinem Training wirklich schnell. Auch im Rennen liessen die Rundenzeiten zu wünschen übrig. Ich leide immer noch zu stark in den Bremszonen. Für den Fahrstil, den ich habe, ist dieses Motorrad nicht geschaffen; ich kann beim Bremsen nicht aggressiv genug sein. Ich kann nicht genügend pushen, auch in den Kurven bin ich nicht wirklich schnell genug.»
«Mit dem Grip, den wir heute hatten, war einfach nicht mehr möglich als der fünfte Platz», ergänzte der Ducati-Star. «Ich konnte heute keine anständige, schnelle Runde fahren. Das ist einfach die Charakteristik dieses Motorrads, das wissen wir seit dem Debüt der GP15 beim zweiten Malaysia-Test im Februar. Sicher können wir ein paar Sachen verbessern. Und wir haben gegenüber 2014 gute Arbeit geleistet, denn Ducati hat ein komplett neues Motorrad gebaut. Es ging in erster Linie darum, das Turning zu verbessern, und da haben wir uns enorm verbessert. Aber es ist normal, dass man bei so einer radikalen Änderung in anderen Bereichen Abstriche machen muss. Und das ist passiert.»
Das bessere Turning wurde mit einer Massnahme erreicht, die auch Yamaha beim Reihenvierzylinder verwendet: Ducati hat dem V4-Motor der GP15 eine gegenläufige Kurbelwelle spendiert, die sich also gegen die Fahrtrichtung dreht, womit die gyroskopischen Effekte aufgehoben werden.
«Aber ich muss sehr spät bremsen und aggressiv in die Kurven reinfahren können, um richtig schnell zu sein», sagt Dovi. «Deshalb habe ich Mühe, ich kann mit diesem Bike schwer das Limit finden.»