Nicky Hayden: Nun hat die Nummer 69 Legendenstatus
22 Fahrern wurde bis heute Legendenstatus verliehen. Sie sind Mitglied der «MotoGP Hall of Fame». In Valencia wurde auch Nicky Hayden in diesen illustren Kreis aufgenommen.
Hayden kam 2003 als Amerikanischer Superbike-Meister in die MotoGP-WM. 2006 war er der Pilot, der Valentino Rossis Siegesserie nach fünf Titeln in Folge ein Ende setzte. In einem dramatischen Finale in Valencia behielt das «Kentucky Kid» im Gegensatz zu Rossi die Nerven. Der Italiener stürzte im Rennen, während Repsol-Honda-Pilot Hayden mit Platz 3 hinter den Ducati-Piloten Troy Bayliss und Loris Capirossi den Titel sicherte.
Im Rennen zuvor in Estoril hatte sein damaliger Teamkollege Dani Pedrosa Hayden wertvolle Punkte geraubt, da er ihn in das Kiesbett beförderte. So reiste Rossi als WM-Leader zum Saisonfinale.
«Es ist eine große Ehre, dir diesen Preis zu übergeben. Nicht nur, weil du 2006 Weltmeister wurdest und der vierte Fahrer nach Valentino Rossi, Alex Barros und Loris Capirossi mit den meisten GP-Starts bist, sondern auch, wegen deinem Verhalten, deiner Sportlichkeit und deiner Freundschaft zu uns allen. Es ist eine Freude, dich zu unseren Legenden zu zählen. Nun geht deine Reise in der Superbike-WM weiter. Eines Tages wirst du auch dort eine Legende sein. Doch heute ist es Zeit für diese Auszeichnung. Ich danke dir sehr für alles, was du in diesen Jahren für uns getan hast», erklärte Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta, als er Hayden feierlich in die «Hall of Fame» aufnahm.
Im Lauf seiner MotoGP-Karriere stand der 34-jährige aus Owensboro in Kentucky 28 Mal auf dem Podest. Er fuhr drei Siege ein: 2005 Laguna Seca, 2006 Laguna Seca und Assen. Fünfmal stand er auf der Pole-Position.
Für die Saison 2016 wird Hayden in die Superbike-WM wechseln, wo er für Honda antreten wird. Sein Ziel ist langfristig der WM-Titel. Hayden wäre der erste Fahrer, dem ein Titelgewinn in der MotoGP- und der Superbike-WM gelingt.
«Es ist eine große Ehre für mich. Ich weiß, dass in dieser Runde Fahrer mit herausragenderen Karrieren aufgenommen wurden. Sie haben vielleicht mehr gewonnen oder getan als ich, aber ich bin nun einer von ihnen. Ich bin sehr froh darüber. 13 Jahre lang habe ich für die MotoGP-WM geatmet, gegessen und geschlafen. Es war eine großartige Reise, obwohl die letzten beiden Jahre hart waren. Ich habe mit vielen großartigen Menschen und Teams gearbeitet. Ich durfte großartige Bikes fahren», erklärte der sichtlich gerührte Hayden.
In Valencia eroberte Hayden 2006 den MotoGP-Titel, doch er sammelte hier noch mehr denkwürdige Erfahrungen. «Es ist sehr passend, dass ich hier in Valencia aufgezeichnet werde, denn hier kam ich 2002 zum letzten Saisonrennen und sah zum ersten Mal ein MotoGP-Rennen live. Es war mein erster Grand Prix in Europa. Es war ein großer Schock, wie professionell alles war und wie viele Menschen hier waren. Ich wusste, dass ich schnell dorthin muss. Das erste Jahr war hart, aber in Valencia wurde ich als ‹Rookie of the Year› ausgezeichnet. Zudem wurde ich MotoGP-Champion hier, nachdem ich Amerikanischer Superbike-Meister war. Die Krone hier 2006 zu gewinnen, war das Highlight meiner Karriere. Es war etwas sehr Besonderes für mich und meine Familie. Ich möchte jedem danken, der mich unterstützt hat. Danke an mein Team, meine Familie und Carmelo.»
Die Zukunft der MotoGP-WM wird laut Hayden großartig. «Ich denke, dass die MotoGP-WM, obwohl es in den letzten Wochen viele negative Dinge gab, ist die MotoGP größer und besser als je zuvor. Die Strecken sind sicherer, der Nachwuchs wird immer jünger und schneller. Die Zukunft sieht sehr rosig aus.»
Im Jahr 2000 wurde die «MotoGP Hall of Fame» eingeführt. In diese werden die Fahrer aufgenommen und geehrt, die im Grand-Prix-Sport wichtige Schlüsselfiguren waren und Großes erreicht haben. Der einzige Deutsche mit Legendenstatus ist der fünffache Weltmeister Toni Mang.
Die 22 Legenden der «MotoGP Hall of Fame»:
Giacomo Agostini (Italien) 15 Weltmeistertitel, 122 Siege in allen Klassen
Mick Doohan (Australien) 5 Weltmeistertitel, 54 Siege in allen Klassen
Geoffrey Duke (Großbritannien) 6 Weltmeistertitel, 33 Siege in allen Klassen
Mike Hailwood (Großbritannien) 9 Weltmeistertitel, 76 Siege in allen Klassen
Daijiro Kato (Japan) 1 Weltmeistertitel, 17 Siege in allen Klassen
Wayne Gardner (Australien) 1 Weltmeistertitel, 18 Siege in allen Klassen
Eddie Lawson (USA) 4 Weltmeistertitel, 31 Siege in allen Klassen
Anton Mang (Deutschland) 5 Weltmeistertitel, 42 Siege in allen Klassen
Angel Nieto (Spanien) 13 Weltmeistertitel, 90 Siege in allen Klassen
Wayne Rainey (USA) 3 Weltmeistertitel, 24 Siege in allen Klassen
Phil Read (Großbritannien) 7 Weltmeistertitel, 52 Siege in allen Klassen
Jim Redman (Großbritannien) 6 Weltmeistertitel, 45 Siege in allen Klassen
Kenny Roberts (USA) 3 Weltmeistertitel, 24 Siege in allen Klassen
Jarno Saarinen (FIN) 1 Weltmeistertiel, 15 Siege in allen Klassen
Kevin Schwantz (USA) 1 Weltmeistertitel, 25 Siege in allen Klassen
Barry Sheene (Großbritannien) 2 Weltmeistertitel, 23 Siege in allen Klassen
Freddie Spencer (USA) 3 Weltmeistertitel, 27 Siege in allen Klassen
John Surtees (Großbritannien) 7 Weltmeistertitel, 38 Siege in allen Klassen
Carlo Ubbiali (Italien) 9 Weltmeistertitel, 39 Siege in allen Klassen
Casey Stoner (Australien) 2 Weltmeistertitel, 45 Siege in allen Klassen
Marco Simoncelli (Italien) 1 Weltmeistertitel, 14 Siege in allen Klassen
Nicky Hayden (USA) 1 Weltmeistertitel, 3 Siege