Bernie Ecclestone: «Wir hätten Rossi disqualifiziert»
Vor Kurzem haben zwei Formel-1-Stars für Motorrad-Idol Valentino Rossi Stellung bezogen. Ferrari-Fahrer Vettel meinte im Rahmen des Mexiko-GP: «Ich kenne Jorge Lorenzo und Marc Márquez auch ein wenig, für mich hat Rossi in Sepang das Richtige getan.» Das löste unter jenen Vettel-Fans, die sich ebenfalls für Motorradsport interessieren, eine riesige Kontroverse aus. Die einen begrüssten es, dass Vettel Rückgrat zeigt und so unverblümt zu Rossi steht, die anderen schüttelten fassungslos den Kopf, wie man eine Aktion verteidigen könne, wie sie Rossi in Malaysia gezeigt hatte.
Kurz darauf sagte Williams-Pilot Felipe Massa: «Was beim Finale von Valencia passiert ist, das ist hässlich. Da wurde einander gegenseitig geholfen, um sich gegen einen einzelnen anderen Piloten abzusichern. Motorsport ist für mich aber Einzelsport, so etwas dürfte es nicht geben. Sich gegen einen anderen in dieser Art zu verbünden, das war doch nichts anderes als nationalistisch. Das ist nicht richtig. Jeder sollte für sich selber fahren. Natürlich hätte Valentino damals seine Füsse ein wenig näher am Körper behalten müssen (Felipe spielt auf den angeblichen Rossi-Tritt von Sepang an, M.B.), aber es hatte ihn einfach zur Weissglut gebracht, was vorher passiert war. Ich will das Verhalten von Valentino nicht rechtfertigen. Er hat für seine Taten in Malaysia mit der Rückversetzung in der Startaufstellung von Valencia bezahlt, vielleicht hat ihn das den Titel gekostet. Aber ich fand es hässlich, was die Spanier in Valencia gezeigt haben.»
Was zur Frage führt: Was wäre in der Formel 1 passiert?
Serienpromoter Bernie Ecclestone sagte den Kollegen der Gazzetta dello Sport: «Bei uns wäre Rossi für so eine Aktion gewiss disqualifiziert worden. Oder man hätte ihn mit der Schwarzen Flagge aus dem Rennen genommen.»
Der Engländer bedauert nicht, dass Rossi trotz vielversprechender Tests mit Ferrari letztlich dem Zweiradsport treu geblieben ist: «Mit dem Motorrad kann Rossi Rennen und Titel. Im Formel 1 hätte er eine Menge lernen müssen, da waren zu viele Zweifel. Er hat gut daran getan, in der MotoGP zu bleiben.»