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Marc Márquez: «Wir müssen uns damit abfinden»

Von Jordi Gutiérrez
Marc Márquez in Jerez

Marc Márquez in Jerez

Marc Márquez beklagte sich auch am zweiten Testtag in Jerez weiter übver die Einheits-Elektronik von Marelli udn über die Michelin-Vorderreifen. Pirro und Laverty stürzten übers Vorderrad.

Marc Márquez legte heute beim zweiten MotoGP-Testtag in Jerez 58 Runden zurück, er kam auf eine Zeit von 1:39,57 min. Teamkollege Dani Pedrosa wurde nach 53 Runden in 1:40,10 min gestoppt.

«Ich habe heute den ganzen Tag mit der neuen Elektronik von Magneti Marelli verbracht», schilderte Márquez. «Ich habe auch den neuen Motor probiert. Ich habe entdeckt, dass wir für die Motoren von 2015 und 2016 komplett unterschiedliche Mappings brauchen, denn der neue Motor hat eine andere Charakteristik. Also habe ich mich auf den neuen Motor konzentriert. Morgen werden wir vielleicht noch einmal den 2015-Motor probieren, aber das müssen wir uns noch überlegen. Wir sind mit der Marelli-ECU noch weit vom besten Level entfernt, bei beiden Motorversionen.»

Was macht Marc Márquez momentan die meisten Sorgen?

«Das ist wohl der Vorderreifen. Er ist schwer einzuschätzen. Aber Michelin arbeitet an diesem Problem Ich denke, da wird sich in den nächsten Wochen etwas verbessern. Aber bei der Elektronik müssen wir uns mit dem abfinden, was wir jetzt haben. Und wir müssen uns anstrengen, da das Beste rauszuholen. Wenn der Reifen neu ist, kann man damit klarkommen. Aber bei dieser ECU setzt das Drehmoment ziemlich aggressiv ein, in der Beschleunigungsphase haben wir deshalb Probleme, wir haben Wheelie-Probleme. Ausserdem ist die ECU beim Rausfahren aus den Kurven nicht konstant, daran müssen wir auch arbeiten.»

Ist der 2016er-Werksmotor genau so aggressiv wie der diesjährige? Ist das bedenklich? Márquez: «Der neue Motor ist anders. Der 2015er-Motor war im oberen Drehzahlbereich aggressiv. Jetzt haben wir mehr Power im unteren Drehzahlbereich. Jetzt müssen wir jedoch die 'torque delivery' verbessern; bisher wirkt sie zu aggressiv für meinen Geschmack. Dafür setzt die Power oben sanfter ein. Trotzdem besteht hoch Arbeitsbedarf. Wir müssen da noch eine bessere Balance finden.»

Hat Marc heute auch Reifen getestet? «Nein, ich habe dieselben Reifen verwendet wie am Mittwoch. Morgen probiere ich eine neue Mischung. Wir haben uns beschwert, dass wir hier hinten nicht so viel Grip haben wie in Valencia. Die Michelin-Leute meinen, das liege an dem Abrieb der Pirelli-Superbike-Reifen, den wir hier vorfinden. Die Michelin-Techniker haben die Theorie, dass es mit dem Pirelli-Gummi auf der Strecke zu tun hat. Ob diese Meinung richtig ist, können wir nicht 100-prozentig sagen. Vorne vermitteln die Michelin-Reifen hier keinen anderen Eindruck als in Valencia.»

Marc Márquez erzählte, in den schnellen Kurven würden die Michelin-Vorderreifen in Jerez kein sicheres Gefühl vermitteln. «Das war heute nicht anders als gestern. Das Set-up ist bei uns besser geworden, trotzdem haben wir heute wieder einige Stürze gesehen, Michele Pirro, Eugene Laverty, beiden in den schnellen Kurven... Deshalb passe ich dort ein bisschen auf. Ich pushe lieber in den langsamen Kurven. Wenn ich mit 60 oder 80 km/h stürze, ist es nicht so schlimm. Aber oft verlierst du bei Michelin den Vorderreifen ausser Kontrolle, du weisst nie, ob und wann es passiert. Beim harten Bremsen macht der Vorderreifen einen guten Eindruck. Da fühle ich mich komfortabel. Aber in maximaler Schräglage, da haben wir mit den Michelin Mühe.»

Ist beim neuen Motor, der auf 22 statt 20 Liter Tankinhalt im Rennen ausgerichtet ist, ein Unterschied zu spüren? «Nein. Wir haben zwar den grösseren Tank. Aber ich glaube, wir nützen den zusätzlichen Sprit bisher nicht aus», meint der Spanier.

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