Tom Lüthi: MotoGP-Testfahrervertrag mit KTM
Tom Lüthi hat vor wenigen Tagen auf SPEEDWEEK.com versichert, dass er sich auch im Alter von 29 Jahren jederzeit einen Wechsel in die MotoGP-WM zutraut. Aber zuerst will der Schweizer in der Moto2-WM 2016 endlich um den Titel fighten.
Jetzt bahnt sich für Tom Lüthi eine willkommene Testmöglichkeit im MotoGP-Werksteam von KTM an. Lüthis persönlicher Manager Daniel M. Epp hat einen Deal eingefädelt, der dem 125-ccm-Weltmeister von 2005 die Gelegenheit geben wird, im Sommer an einzelnen Testtagen auf die KTM RC16 zu steigen, die vorläufig hauptsächlich von Mika Kallio getestet und entwickelt wird. Bei den ersten Roll-outs sass auch Alex Hofmann auf dem Motorrad.
Dani Epp hatte seit einiger Zeit Kontakt zu Pit Beirer, Motorsport Director von KTM, denn er betrieb 2013 und 2014 das Interwetten-Moto3-GP-Team mit Philipp Öttl, das auf Kalex-KTM unterwegs war.
Der fünffache Moto2-GP-Sieger Tom Lüthi hat bisher erst einmal eine MotoGP-Maschine gefahren: Das war im November 2005 nach dem WM-Titelgewinn, als ihn Honda zur Belohnung in Valencia zehn Runden mit einer RC211V fahren liess.
«Ja, ich habe einen Vertrag mit KTM. Die Runden mit der Honda vor mehr als zehn Jahren waren nicht wirklich ein Test, eher ein Geschenk von Honda», meint Tom Lüthi. «Also wird es mit KTM mein erster richtiger MotoGP-Test sein.»
Dani Epp will diesem Testfahrer-Vertrag vorläufig auch keine tiefere Bedeutung beimessen. «Da geht es jetzt nicht um ein MotoGP-Engagement für 2017», meint der Schweizer, «sondern es geht um Testfahrten mit KTM. Tom hat sportliche Freude daran, jetzt einmal eine MotoGP-Maschine testen zu können. Dass jeder Fahrer irgendwann in die MotoGP-WM will, ist auch klar. Ob sich aus dieser Zusammenarbeit irgendetwas ergibt, steht in den Sternen. Im Moment haben wir Testfahrten abgemacht. Bisher besteht nur ein provisorischer Plan, aber es sollten drei Tests sein zwischen Juni und August. Es sind jeweils zwei Testtage vorgesehen. Tom wird gemeinsam mit Randy de Puniet testen, eventuell soll noch ein weiterer Moto2-Fahrer dazu kommen. KTM will natürlich möglichst schnelle Fahrer, die in der Moto2-WM vorne mitkämpfen. Sie wollen die Schnellsten, die sie kriegen können.»
Bei Toms Landsmann und Technomag-Teamkollegen Domi Aegerter haben die drei Kawasaki-MotoGP-Tests von 2014 und 2015 mit Akira Technology zu nichts geführt.
Aber Tom Lüthi freut sich darauf, endlich einmal richtig in die MotoGP-Klasse reinschnuppern und die Power der 270 PS starke 1000-ccm-Maschine auskosten zu können.
«Tom will jetzt eine gute Moto2-Saison hinlegen», sagt Dani Epp. «Gleichzeitig wird er sechs Testtage für KTM absolvieren. Aber wir leiten davon nicht ab, dass sich daraus ein KTM-Engagement für 2017 ergeben wird. Das erwarte ich nicht. KTM ist ein renommiertes Werk. Sie werden für 2017 eine riesengrosse Auswahl haben, aus denen sie dann die zwei Werksfahrer aussuchen. So weit denken wir jetzt gar nicht. Es existiert eine Testvereinbarung; daran haben wir Freude. Wir sind glücklich über diese Zusammenarbeit, man kennt sich ja. Ich finde das grundsätzlich positiv. Diese Tests werden aber auf unser Moto2-Projekt überhaupt keinen Einfluss haben.»