Repsol-Honda: Darf Dani Pedrosa auch 2017 bleiben?
Dani Pedrosa
Honda plant nicht, das Repsol-Honda-Team mit Marc Márquez und Dani Pedrosa für 2017 personell zu verändern, obwohl es Gerüchte gab, dass sie grosses Interesse an Maverick Vinales hätten, der von Suzuki zu HRC wechseln würde. Und auch Jack Miller soll eines Tages ins Werksteam aufrücken. Doch der Australier kam in Katar über den 14. Platz mit 41,9 sec Rückstand nicht hinaus.
Im MotoGP-Paddock gibt es seit Wochen wilde Spekulationen und Gerüchte zu allen Transfers, da Ende 2016 die Verträge aller Topfahrer auslaufen.
Bisher haben nur Rossi (bis Ende 2018 bei Yamaha) und Bradley Smith (2017 und 2018 bei KTM) neue Verträge unterzeichnet.
Der zweifache MotoGP-Weltmeister Marc Márquez und der ehemalige 125-ccm- und 250-ccm-Weltmeister Dani Pedrosa stehen beide im letzten Jahr ihres Zwei-Jahres-Vertrags mit HRC.
Márquez fiel 2015 sechs Mal aus, da Fehler und Aggressivität seinen Kampf um einen dritten WM-Titel in Folge zunichte machten.
Beim Saisonauftakt in Katar schaffte er immerhin den dritten Platz.
Währenddessen träumt Pedrosa immer noch von seinem ersten MotoGP-WM-Titel. Letztes Jahr machten Dani «arm pump»-Probleme nach dem Katar-GP einen Strich durch die Rechnung, wodurch sein Titelfight schon frühzeitig beendet wurde, da er während der drei Rennen in Austin, Argentinien und Jerez aussetzen musste. Aber im Herbst glänzte Pedrosa mit Siegen in Motegi und Sepang.
Pedrosa hat sich erholt – aber am Sonntag in Katar kam er über Platz 5 nicht hinaus. Er konnte sich selbst die Suzuki von Vinales nur mit Acht und Krach vom Leib halten.
Viele Experten erwarten, dass Honda bald keine Geduld mehr für den 30-jährigen Spanier aufbringt, der seit 2006 bei Repsol Honda fährt, aber nach zehn Jahren noch immer titellos ist.
Der ehemalige Moto3-Weltmeister Vinales wird seit Monaten in enge Verbindung mit HRC gebracht, aber Repsol-Honda-Teamprinzipal Livio Suppo sagt, dass es momentan schwierig sei, sich mit dem Gedanken zu befassen, Márquez und Pedrosa auseinander zu reissen.
Er erzählte SPEEDWEEK.com: «Wenn du mich fragst, ist es unsere Priorität, beide Fahrer für 2017 zu behalten. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir zwei Topfahrer haben, die beide Rennen gewinnen und gleichzeitig gut miteinander auskommen. Sie respektieren sich und haben eine gute persönliche Beziehung. Ich könnte mir im Moment kein stärkeres Team vorstellen.»
Naja: Movistar-Yamaha belegte in Katar mit Loenzo und Rossi die Ränge 1 und 4, Repsol-Honda die Ränge 3 und 5.
Zu den Gerüchten um Maverick Vinales und einem Vertrag für eine Werks-Honda RC213V erklärte Suppo asweichend: «Ein Hersteller muss sich umschauen und in die Zukunft blicken, aber es ist wirklich zu früh. Wenn man sich die Ergebnisse unserer beiden Fahrer in der zweiten Hälfte der letzten Saison anschaut und darüber nachdenkt, einen von ihnen zu ersetzen, ist das wirklich nicht einfach.»
Wie ernst diese Bemerkungen zu nehmen sind, wird sich zeigen.
2014 hat HRC auch hinter dem Rücken von Stefan Bradl mit Fahrern wie Vinales, Aleix Espargaró, Jonathan Rea, Jack Miller, Cal Crutchlow und anderen verhandelt, während dem Bayern im ersten Halbjahr immer vorgetäuscht wurde, es sei alles in bester Ordnung.