Andrea Dovizioso (Ducati): «Lorenzo hatte Probleme»
Im Verlauf der Vorsaison waren bei Ducati alle Augen auf Andrea Iannone gerichtet, doch in Katar war es sein Teamkollege Andrea Dovizioso, der einen Podestplatz für die Roten sicherte. Ducati muss zwar weiter auf den ersten MotoGP-Sieg seit 2010 warten, aber «Desmo Dovi» zeigte ein starkes Rennen und kletterte auf das Treppchen. Er besiegte dabei Marc Márquez und Valentino Rossi. Nur Jorge Lorenzo war dem Italiener trotz des fabelhaften Topspeeds der Ducati überlegen.
Dovizioso überquerte die Ziellinie 2,019 sec hinter Lorenzo. Während der Vorsaison hatte es den Anschein, dass der Italiener 2016 deutlich im Schatten seines Teamkollegen Andrea Iannone stehen wird. Das bestätigte sich in Katar nicht. «Wir haben bei den Tests in die richtige Richtung gearbeitet, das war die Bestätigung dafür. Ich wusste aber schon davor, dass wir auf einem guten Weg sind. Während des Rennwochenendes wurde das Gefühl immer besser. Ich fuhr keine verrückten Rundenzeiten, aber auch die Gegner waren auch nicht so schnell. Ich hatte den Speed, die Rundenzeiten fielen mir leicht. Während des Rennens habe ich etwas sehr wichtiges verstanden – wie man mit den Reifen umgehen muss. Vor allem mit dem Vorderreifen. Damit können wir jetzt arbeiten.»
Als einziger Fahrer der Top-4 setzte Dovizioso auf den weichen Vorderreifen. «Glücklicherweise hatten wir nie ein Problem mit dem Vorderreifen. Er war für uns also kein Fragezeichen. Es war der Hinterreifen, der stark abbaute. Sehr sogar. Ich denke, das lag an der Elektronik und nicht am Reifen. Wir haben bei maximaler Schräglage keine Hilfe durch die Elektronik, wir sliden mehr und das Hinterrad dreht stärker durch. Im Vergleich muss der Reifen nun also mehr aushalten.»
«Nach zehn Runden baute der Reifen erstmals merklich ab, es war aber nicht so schlimm. Doch in den letzten fünf Runden wurde er rapide schlechter. Vor allem am Kurveneingang verursachte das große Probleme.»
In Katar fand der erste wahre Schlagabtausch mit den anderen Herstellern statt. «Ich bin glücklich. Okay, Lorenzo hat gewonnen, aber ich sah, dass er Probleme hatte. Das ist schön. Und auch Marc, als er mich überholte, war er schnell, aber er war nicht besser, daher konnte ich zurückschlagen.»
Freust du dich nun auf das nächste Rennen in Argentinien? «Ja, natürlich», bestätigte er gegenüber «crash.net». «Aber es ist noch zu früh, um die Situation genau zu verstehen, denn auf jeder Strecke kann sich noch alles verändern. Austin und Argentinien sind völlig unterschiedliche Strecken. Wir müssen also abwarten, um unser Potenzial besser zu verstehen. Doch ich denke, dass wir mit der neuen Desmosedici eine sehr gute Pace haben.»