Valentino Rossi: Nach Skepsis nun Lob für Michelin
Nicht weniger als 13 Stürze passierten 2015 am ersten Michelin-Testtag nach dem Ende der Bridgestone-Ära in Valencia. Damals erklärte Rossi: «Der Vorderreifen benimmt sich auch ähnlich wie 2007. Das gehört zum Erbgut von Michelin. Aber ich denke, die Franzosen haben großen Spielraum für Verbesserungen.» Bei der Yamaha-Teampräsentation im Januar betonte er, dass er sich mehr Sorgen wegen der Reifen als der Einheitselektronik mache.
Einige Monate später waren die Michelin-Reifen ein wichtiger Faktor für seinen überlegenen Sieg in Jerez. Der Vorderreifen, der in der Vorsaison für zahlreiche Stürze sorgte, wurde bereits mehrmals überarbeitet. Die Karkasse des Hinterreifens wurde verstärkt, nachdem sich in Argentinien die Lauffläche eines weichen Hinterreifens gelöst hatte. «Ich fühle mich wirklich sehr gut mit diesen Reifen, denn ich wuchs mit den Michelin-Reifen auf, sie sind mir sehr vertraut. Die Bridgestone-Reifen befanden sich auf einem sehr hohen Level, aber als Bridgestone in die MotoGP-Klasse kam, war ich schon recht alt. Ich fühlte mich in Jerez mit den Michelin-Reifen besonders gut», erklärte Rossi nach dem Jerez-GP.
«Der Start mit den Michelin-Reifen in Kombination mit unserem Bike war im letzten Jahr ziemlich schlecht», erinnert sich Rossi. «Wir stürzten ständig und verstanden nicht, warum das passierte. Doch wir haben ein großartiges Motorrad und auch beide Seiten unseres Teams sind sehr gut darin, das Setting zu perfektionieren. Sie machten auch einen gute Job, um die Michelin-Reifen zu verstehen. Ich denke, das ist der Schlüssel.»
Hat sich der Vorderreifen verbessert? «Ja, er wurde verbessert. Schon während der Tests im Winter ist viel passiert. Natürlich muss Michelin weiter arbeiten, um den nächsten Schritt zu machen, aber sie hatten immer die richtige Einstellung, um Verbesserungen zu erreichen», lobte der neunfache Weltmeister.
Rossis Yamaha-Teamkollege Jorge Lorenzo stimmte zu. «Die Yamaha konnte gut an die Michelin-Reifen angepasst werden, während Honda – abgesehen von Austin, wo Marc sehr stark war, und vielleicht auch Argentinien – mehr Probleme hatte. Normalerweise sind wir immer vorne dabei, wir schafften es in fast allen Trainings und Rennen unter die Top-3. Doch vielleicht waren wir mit den Hinterreifen mit weicherer Karkasse noch etwas konkurrenzfähiger. Ich bin mir aber sicher, dass Michelin daran arbeiten wird, um uns wieder das Gefühl zu geben wie mit den Hinterreifen vor einigen Monaten. Dann können wir vielleicht wieder einen größeren Vorteil erzielen.»