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Jorge Lorenzo (Yamaha/5.): «Das Bike ist zu nervös»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo fuhr auf Startplatz 5

Jorge Lorenzo fuhr auf Startplatz 5

Movistar-Yamaha-Werkspilot Jorge Lorenzo startet in Mugello aus der fünften Position, ist aber überzeugt: «Die Top-5 sind im Rennen alle fast gleich schnell.»

Viermal hat Jorge Lorenzo auf der Werks-Yamaha in den letzten fünf Jahren in Mugello das MotoGP-Rennen gewonnen. Diesmal fährt er von Platz 5 los, er hat 0,378 sec auf seinen Teamkollegen Rossi eingebüsst, dessen Vornamen er inzwischen vergessen hat.

«Vor dem ersten Training ab haben wir uns entschlossen, mit dem Set-up von Le Mans zu beginnen, das aber ganz anders ist als jenes, das wir in der Vergangenheit hier in Italien mit Bridgestone verwendet haben. Das Motorrad war gestern im Vergleich zu den andern nicht schlecht. Aber im FP3 Samstagfrüh haben sich die Gegner sehr stark gesteigert, wir sind nur auf Platz 5 gelandet und haben 0,4 sec verloren. Also haben wir uns entschlossen, das Setting zu ändern, um hinten mehr Stabilität zu erzeugen. Das Bike ist hier generell recht nervös. Wir haben uns leider mit der neuen Abstimmung im FP4 nicht verbessert, also sind wir zum Set-up vom Freitag zurückgekehrt. Das ist vorläufig die beste Lösung.»

«Wir waren im Quali nicht schlecht, aber wir waren nicht so explosiv wie die ersten vier Fahrer. Also bin ich in die zweite Reihe zurückgefallen. Im Warm-up werden wir noch etwas probieren, damit ich mich besonders in den Bremszonen besser fühle», ergänzte Jorge. «Ich habe zuletzt hier an einigen Stellen zu früh gebremst, deshalb habe ich hier keinen Vorsprung rausfahren können wie auf anderen Pisten in diesem Jahr. Wenn wir das Bike für das Rennen noch verbessern können, werden wir für Sonntag gut vorbereitet sein. Die Pace der ersten vier, fünf Fahrer ist sehr ähnlich. Das Rennen wird also spannend sein.»

Lorenzo weiter: «Das Motorrad ist beim Bremsen nicht stabil genug, es verhält sich nervös. Und beim Beschleunigen bewegt sich das Motorrad auch stärker als mir lieb ist.»

Wundert sich Lorenzo, dass seine Mugello-Dominanz jetzt verflogen ist? «Ja, ich fühle mich hier in keinem Bereich sehr Komfortabel, das macht den Unterschied aus. Manchmal verlierst du beim Bremsen oder beim Beschleunigen, aber normal sind dann immer noch einige andere Bereiche geblieben, in denen ich meine Stärken ausspielen konnte. So konnte ich immer den Unterschied ausmachen. Aber das klappt hier nicht. Ich konnte mich gestern und heute auch mit neuen Reifen nie so stark verbessern wie meine Gegner. Das ist ärgerlich.»

«Ich bin im Quali drei sehr ähnlich schnelle Runden gefahren, Rossi ist bis zu seiner letzten Runde in 1:46,5 min nie so schnell gewesen. Aber dann hat er sich hinter Vinales um eine Sekunde verbessert. Andrea Iannone war das ganze Wochenende schnell. Also überrascht mich sein zweiter Platz nicht. Ich habe ihn auf der Pole-Position erwartet. Vinales ist schnell und konstant. Wir werden sehen, um Suzuki diese Pace über 23 Runden aufrechterhalten kann. Márquez ist knapp vor mir, es liegt die Top-5 sehr eng beisammen. Das wird ein unterhaltsames Rennen morgen...»

Andrea Iannone hielt sich im Quali hinter Lorenzo, und Rossi trieb gemeinsam mit Vinales ein hübsches Windschattenspiel, das sie auf die Plätze 1 und 2 brachte.

Was sagt Jorge Lorenzo dazu?

«Ich konnte mich im Q2 auf keine Spielchen einlassen, ich musste sofort losbrausen, denn ich wollte zwei Stopps machen. Ich musste gleich in der ersten Kurve ordentlich Gas geben, denn ich wollte drei neue Hinterreifen verheizen. Und ich wollte vor dem dritten Run einen neuen Vorderreifen montieren lassen, dazu brauchten wir zusätzliche Zeit. Ich hatte keine Chance, mit ein Hinterrad zu suchen. Das ist sowieso meistens meine Quali-Strategie, ich will allein möglichst schnell fahren. Andere Kollegen sind sehr erfindungsreich bei der Suche nach Windschatten. Im Fall von Rossi und Vinales scheint es kein Zufall gewesen zu sein, es hat wohl vorher eine Absprache gegeben.»

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