KTM-MotoGP-Test in Jerez: Die Rundenzeiten purzeln
Nach dem Brünn-Test mit Mika Kallio und Karel Abraham in der letzten Woche reiste das Team KTM MotoGP Factory Racing weiter nach Spanien. Anders als beim ersten Jerez-Test im Februar erwartete das Team nahezu tropisches Wetter. Es war der sechste KTM-Test für Kallio, der diesmal bei der Arbeit an der RC16 von Randy de Puniet unterstützt wurde.
Am Donnerstag und Freitag lag die Lufttemperatur bei 30 Grad, während die Asphalttemperatur 50 Grad betrug. Das Team konnte die Entwicklungsfortschritte aus Brünn bestätigen. Zudem ließen diese Temperaturen einen Materialtest unter extremen Bedingungen zu.
Mike Leitner, Vizepräsident Onroad, war zufrieden: «Das Team kam direkt aus Brünn, war hier aber genauso motiviert. Für Randy war es schon eine Weile her, seit er auf diesem Motorrad saß, aber es war sehr wichtig für uns, dass er eine klare Verbesserung erkennt. Das zeigte uns, dass wir mit Mika Kallio einen extrem guten Testfahrer haben. Wegen des sehr heißen Wetters sparen wir uns einen Test in Malaysia, das ist positiv für unseren Entwicklungsprozess.»
«Unser Fokus lag darauf, die Entwicklungsschritte aus Brünn zu bestätigen», erklärte Sebastian Risse, Technical Director Onroad. «Die Bedingungen erlaubten es uns zu erkennen, wie unser Material unter extremen Bedingungen funktionieren wird. Wir hatten keine großen Probleme. Zudem hatten wir zum ersten Mal Reifen von Michelin, die jenen sehr ähnlich sind, die bei den Grands Prix eingesetzt werden. Daher konnten wir auf eine andere Art am Set-up arbeiten. Die Rundenzeiten zeigten eine deutliche Verbesserung zu den Tests in Frühling.»
Testfahrer Mika Kallio lobte: «Die Testtage in Brünn letzte Woche und nun hier in Jerez waren sehr produktiv. Als Fahrer bin ich sehr froh über die Fortschritte, die wir zusammen erarbeitet haben. Die Maschine verhält sich auf der Strecke mehr und mehr so, wie ich es haben will. Große Fortschritte waren für uns in den letzten Monaten nicht einfach zu erreichen. Das macht es umso wichtiger, dass die Rundenzeiten nun kommen. Das ist auch sehr gut für die Motivation des Teams. Ich denke, dass wir die entscheidende Weiterentwicklung zur richtigen Zeit geschafft haben, bevor wir uns bald mit der Konkurrenz messen.»
«Es ist schon einige Zeit her, seit ich beim ersten Test Ende April meine Runden auf dieser Maschine drehte. Das Team hat seitdem exzellente Arbeit geleistet und das Bike stark verbessert – den Motor, das Chassis und die Elektronik», bestätigt Randy de Puniet. «Wir konnten hier weitere Verbesserungen erreichen und gute Rundenzeiten fahren. Es war der bisher beste Test. Ich habe beide Tage auf dem Bike genossen und bin bereit für Aragón, wo ich voraussichtlich zum nächsten Mal fahren werde.»
Beim Barcelona-GP hatte Pol Espargaró bekanntgegeben, dass er 2017 und 2018 an der Seite von Bradley Smith für KTM in der MotoGP-Klasse antreten wird. Espargaró und Smith sind aktuell Teamkollegen bei Tech3-Yamaha.
Noch vor dem Assen-GP wird sich auch der Schweizer Moto2-Pilot Tom Lüthi in Mugello auf die KTM RC16 schwingen, wie er gegenüber SPEEDWEEK.com bestätigte, und seinen ersten richtigen MotoGP-Test absolvieren, nachdem er nach seinem 125-ccm-Titelgewinn 2005 in Valencia zehn Runden mit der Honda RC211V fahren durfte.