Valentino Rossi über Erfolg: «Ich muss Spaß haben»
Valentino Rossi
«Als er damals zu Yamaha kam, war eines der ersten Dinge, die er sagte: ‹Ich muss Spaß haben.› Deshalb hatte er auch sein ehemaliges Team verlassen, weil er es nicht genug genießen konnte, es wurde zu viel Arbeit», erinnert sich Yamaha-Sportdirektor Lin Jarvis an die Zeit, als Valentino Rossi für die Saison 2004 von Honda zu Yamaha wechselte.
Der Italiener nahm damit ein großes Risiko auf sich, weiß sein langjähriger Freund und Vertrauter Alessio «Uccio» Salucci. «Dieses Bike war einfach das schwarze Schaf. Das böse Ding. Als Vale es zum ersten Mal ausprobierte und sechs oder sieben Runden gefahren war, sah er mich aber an und sagte zu mir: ‹Wir können mit diesem Bike gewinnen.› Am Ende behielt er Recht und gewann sogar den Titel», erinnert sich Uccio im Video «The Doctor Series Episode 4».
Dieser Wechsel erlaubte Rossi einen der größten Triumphe seiner Karriere, als er 2004 in Welkom sein Yamaha-Debüt gab und Max Biaggi auf der Honda besiegte. «Das bedeutendste Rennen war jenes in Welkom 2004, der erste Sieg mit Yamaha. Ich denke, das war der wichtigste Sieg in meiner Karriere», stimmt Rossi zu. Der wichtigste von bisher 114 GP-Siegen.
Nach den erfolglosen Ducati-Jahren kehrte Rossi 2013 zu Yamaha zurück. Doch der «Doctor» musste seinen Fahrstil erst neu erfinden, bevor er wieder mit seinen jüngeren Gegnern mithalten konnte. «Er hat Leidenschaft für alles, was er macht, nicht nur für Motorräder», versichert Uccio.
Und so gelang es Rossi, sich von 2013 bis 2015 in jedem Jahr zu steigern. 2013 belegte er WM-Rang 4 und feierte einen Sieg in Assen, 2014 wurde er Vizeweltmeister und siegte zwei Mal, 2015 unterlag er Jorge Lorenzo nach vier Siegen im Titelkampf um nur fünf Punkte. 2016 hat Rossi erneut die Chance, seinen zehnten WM-Titel einzufahren. Vor dem Sachsenring-GP liegt der Altmeister 42 Punkte hinter WM-Leader Marc Márquez und 18 hinter seinem Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo.