Jonas Folger: «Mein Stil sollte zur Yamaha passen»
Jonas Folger: «Das erste Mal gegen Valentino anzutreten wird seltsam»
Jonas Folger zog es bereits mit zwölf Jahren nach Spanien. Dort trieb er seine Karriere in der MotoGP-Academy von Alberto Puig und der Spanischen Meisterschaft voran. «Vorher fuhr ich in deutschen Meisterschaften und kannte nur Kartstrecken, kleine Kurse und kleine Bikes. Die MotoGP-Academy war der größte Schritt, den ich bisher in meiner Karriere gemacht habe. Sie haben uns dort sehr viele wichtige Dinge beigebracht, die ich bis heute anwende. Ich kam 2006 dorthin. Auch Takaaki Nakagami, Isaac Viñales, Danny Webb und ein paar andere Fahrer waren dort. Wir wuchsen zusammen auf, nun treten wir zusammen in der Weltmeisterschaft an. Wir sind noch immer Freunde. Es ist unglaublich. Wir haben alle dieselbe Leidenschaft.»
2016 tritt Folger für das deutsche Team Dynavolt Intact GP in der Moto2-Klasse an. Nach ein paar schwachen Rennen ist er WM-Siebter. «Wir haben die Saison stark begonnen, doch nach dem Jerez-Rennen gab es Höhen und Tiefen. Es geht bei jedem Rennen darum, wie man sich auf der Strecke in Kombination mit seinem Bike fühlt. Alle Details zusammenzukriegen, ist der schwierigste Teil. Die Top-Fahrer haben einen Weg gefunden, wie sie das in jedem Rennen schaffen, aber mir fehlt noch immer etwas. Manchmal habe ich es, manchmal kann ich es einfach nicht finden», räumte Folger gegenüber «motogp.com» ein.
2017 erreicht er sein großes Ziel und wird MotoGP-Fahrer im Tech3-Yamaha-Team von Hervé Poncharal. «Hervé und ich haben schon seit ein paar Jahren Kontakt. Wir sind Freunde. Er sagte mir immer, dass ich eines Tages für sein Team fahren werde», lachte Folger.
«Ich beobachte Jonas, seit er in die Weltmeisterschaft kam, was mittlerweile schon einige Jahre her ist», erklärte Hervé Poncharal gegenüber «motogp.com». «Jetzt passt alles gut. Wir brauchten einen jungen, schnellen Fahrer, und er war verfügbar. Er freut sich sehr auf die Arbeit mit Tech3.»
Wie wird sich Folger auf der MotoGP-Yamaha schlagen? «Es ist schwer vorstellbar, eine MotoGP-Maschine zu fahren», erklärte Folger. «Ich hoffe einfach, dass ich Spaß habe. Ich glaube aber schon, dass ich es genießen werde, denn diese Bikes haben viel Power.»
«Viele Leute sind meiner Meinung, dass sein Fahrstil auf einer MotoGP-Yamaha sehr effizient sein könnte», meint Poncharal. Folger stimmt zu: «Ich fahre sehr runde und weiche Linien, die Yamaha-Fahrer machen mehr oder weniger dasselbe. Valentino ist ein Beispiel dafür. Seit ich denken kann, verfolge ich seine Rennen. Ich bin ein großer Fan, deshalb wird es seltsam sein, das erste Mal gegen ihn zu fahren.»