Danilo Petrucci (Pramac): «Löcher im Hinterreifen»
Mit Platz 8 am ersten MotoGP-Testtag in Spielberg/Österreich zog sich Pramac-Ducati-Pilot Danilo Petrucci recht achtbar aus der Affäre. «Ich bin zum ersten Mal hier auf dieser Strecke, die Piste gefällt mir. Auf der Streckenskizze schaut sie ein bisschen einfach aus, aber in Wirklichkeit ist sie recht schwierig, weil es bergauf und bergab geht, weil es viele blinde Kurven gibt und Kurven, die nach außen hängen», schilderte Petrux. «Insgesamt ist das eine trickreiche Strecke. Aber mit gefällt es hier. Es ist schwierig, weil du hier einen sehr starken Motor brachst. Wir haben aber einen gebrauchten Testmotor eingebaut, der am Ende seiner Laufzeit und nicht mehr besonders kraftvoll ist. Aber für den Test reicht das.»
«Wir haben eine gute Pace, aber unser Hinterreifen hält nicht besonders lange durch», ergänze Petrucci. «Hinten entstehen zu rasch zu viele Löcher in der Lauffläche. Die Ducati waren am Dienstag alle konkurrenzfähig. Aber ich bin nicht scher, ob wir mit diesem Hinterreifen das 28-Runden bestreiten können.»
Kann Michelin in drei Wochen einen besseren Hinterreifen herbei zaubern? Petrucci: «Ich hoffe, wir werden den Argentinien-GP nicht wiederholen, wo die Reifen nicht durchhielten und bei meinem Teamkollegen Scott Redding im FP4 der Hinterreifen schlappmachte. Danach bekamen wir für Jerez einen sehr harten, neuen Hinterreifen. Ich war zu diesem Zeitpunkt zwar verletzt, aber ich habe das mitgekriegt. Zu harte Reifen, das wäre ein Problem... Wir werden sehen, was heute am zweiten Tag passiert. Wir sind zwar gut unterwegs bei diesem Test. Aber es zählt nur das Rennen. Wir müssen am zweiten Tag mit dem Sep-up eine reifenschonendere Lösung suchen. Den Motor müssen wir mit Hilfe der Elektronik ein bisschen sanfter abstimmen.»
Petrucci: «Es gibt drei schwierige Kurven, das ist die langgezogene Rechtskurve Kurve 5, dort dreht der Hinterreifen gewaltig durch. Aber auch in Turn 8 und in der Zielkurve haben wir viel Spinnning, und zwar bei enormer Schräglage und bei Vollgas. Aber die Reifen machen mir Sorgen. Wir haben sogar auf der linken Seite hinten große Löcher in den Reifen.»
«Petrux» Petrucci packte am ersten Tag etwas früher zusammen, er hörte schon vor 17 Uhr auf, die Gegner flitzten bis 18 Uhr um die Piste. «Als ich vom Motorrad gestiegen bin, war ich an dritter Stelle», schilderte er. «Aber ich kümmere mich nicht so sehr um die Testzeiten. Denn erstens habe ich immer noch Beschwerden in der seit dem Australien-Test lädierten Hand. Und außerdem müssen wir zuerst die Situation mit den Hinterreifen lösen.»
Wie beurteilt Petrucci die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Red Bull Ring? «In der Zielkurve steht die Mauer am Ausgang ziemlich nahe. Es gibt dort nicht genug Sturzraum. Die gefährlichste Stelle ist wahrscheinlich die Bremszone für Turn 3. Mit denFormel-1-Autos bremsen sie später, sie sind dann aus dem Geschlängel schon raus. Wir bremsen, während wir noch in der Linkskurve fahren, dann müssen wir nach rechts abbiegen. Einige Fahrer haben dort am ersten Tag Probleme mit blockierenden Vorderrädern gehabt. Das ist dort recht furchteinflößend. Denn es steht die Mauer dort, du kommst mit mehr als 310 km/h, aber der Sturzraum reicht nicht. Wenn dort jemand stürzt, fliegst du samt Motorrad n den Wald oder bis Linz oder Wien, ich weiß nicht genau, welche Richtung das ist...»
RED BULL RING-TEST – 19. Juli, 18 Uhr
1. Andrea DOVIZIOSO, Ducati, 1’23.764
2. Andrea IANNONE, Ducati, 1’24.347
3. Scott REDDING, Ducati, 1’24.461
4. Casey STONER, Ducati , 1’24.502
5. Maverick VIÑALES, Suzuki, 1’24.595
6. Hector BARBERA, Ducati, 1’24.649
7. Eugene LAVERTY, Ducati, 1’24.751
8. Danilo PETRUCCI, Ducati, 1’24.992
9. Valentino ROSSI, Yamaha, 1’25.054
10. Aleix ESPARGARÓ, Suzuki , 1’25.099
11. Yonni HERNANDEZ, Ducati, 1’25.171
12. Jorge LORENZO, Yamaha, 1’25.175
13. Jack MILLER, Honda, 1’25.345
14. Cal CRUTCHLOW, Honda, 1’25.438
15. Loris BAZ, Ducati, 1’25.994
16. Mika KALLIO, KTM, 1’26.056
17. Tito RABAT, Honda, 1’26.195
18. Tom LÜTHI, KTM, 1’26.405