Stefan Bradl (20.): «Fünf PS mehr wären hilfreich»
Stefan Bradl beim Rausfahren aus Turn 3
Sieben Ducati in den Top-12 – für den GP von Österreich auf dem Red Bull Ring bahnt sich das erwartete Ducati-Festival an.
Aprilia hingegen müht sich mit Bautista und Bradl auf den Rängen 16 und 20 ab, obwohl der Bayer die 4,3 km lange Piste im FP2 um 1,612 sec schneller umrundete als im FP1. Und der Rückstand auf Platz 1 schrumpfte von 2,895 sec auf 2,532 sec.
«Es herrschten jetzt 5 bis 7 Grad höhere Asphalttemperaturen, das ist schon mal etwas anderes», schilderte Bradl. «Ausserdem haben wir das Set-up kopiert, das Teamkollege Alvaró beim Test hier herausgefahren hat. Damit ging es deutlich besser. Denn du brauchst auf dieser Strecke ganz wenig Pitching, auch wenn die Kurven wirklich oft spitz sind musst du trotzdem die Bremse aufmachen und schauen, dass du mit genug Kurvenspeed rumkommst. Denn der Speed, den du aus den Ecken mitnimmst, der bleibt dir auf den Geraden... Und speziell in den zwei Linkskurven musst du flüssig fahren. Das ist das, was mir jetzt im FP2 ein bisschen besser gelungen ist. Deshalb sind auch die Zeiten besser geworden. Ich habe einige gute Sektionszeiten gehabt, dann wieder ein paar schlechte. Das heißt, dass ich die Bremspunkte noch besser anvisieren und dort noch genauer werden muss. Aber das klappt Runde für Runde besser. Es ist natürlich so: Wenn die Temperaturen so kühl sind und du mit neuen Reifen rausgehst, musst du immer langsam beginnen und dich bei jedem Bremspunkt neu ans Limit herantasten. Du musst ihn immer wieder verändern, bis du dort bist, wo du dich wohlfühlst.»
Bradl fuhr im FP2 mit beiden Bikes mit den Winglets. «Am Samstag werden wie sie mal abmontieren. So viel Sinn ist da nicht dahinter, muss ich sagen.»
Data-Recordng-Techniker Marcus Eschenbacher verriet, dass Bradl für Samstag einen frischen Motor samt Power-Upgrade erhalten wird.
Bradl: «Es wäre schon gut, wenn wir aus dem Motor noch einmal 5 PS rauskitzeln könnten. Es ist okay, es passt bis jetzt, aber die Platzierung ist noch ausbaufähig. Andererseits: Pedrosa liegt einen Platz vor mir, also sollten wir nicht zu viel jammern...»
Marcus Eschenbacher gehört zu jenen Teammitgliedern, die Bradl auch 2017 gerne bei Aprilia gesehen hätten. «Der Stefan gehört in die MotoGP», stellte er fest. «Er macht deutlich präzisere technische Aussagen als die andere Seite der Box bei uns. Ich verstehe nicht, dass ihn Aprilia gehen lässt. Das ist dämlich. Stefan hat nur ein Problem, er kann momentan mit gebrauchten Reifen nicht so gut umgehen wie Bautista.»