MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

MotoGP-Lauf Spielberg: Historischer Sieg von Ducati!

Von Vanessa Georgoulas
Ducati-Routinier Andrea Iannone sicherte sich im zehnten MotoGP-Lauf auf dem Red Bull Ring in Spielberg den Sieg und sorgte damit für Jubel in der Ducati-Box. Es ist der erste Ducati-Triumph seit 2128 Tagen.

Für Jack Miller war das Rennwochenende auf dem Red Bull Ring schon vor dem zehnten WM-Lauf gelaufen: Der Australier stürzte im Warm-up und verletzte sich dabei zu schwer, um am Rennen teilzunehmen. Der MarcVDS-Honda-Pilot erlitt einen angeknacksten sechsten Wirbel und einen Bruch des rechten Handgelenks. Teamchef Michael Bartholemy verriet im TV-Interview mit Eurosport: «Wir werden am Mittwoch oder Donnerstag in die Klinik gehen und schauen, ob Jack in Brünn starten kann.»

Die Konkurrenz startete derweil ins Rennen – fünf der 21 Fahrer, die das Rennen in Angriff nehmen konnten, preschten sogar zu früh los und wurden zur Strafe einmal durch die Boxengasse geschickt: Héctor Barberá, Alvaró Bautista, Yonny Hernandez, Cal Crutchlow und auch Stefan Bradl waren die Sünder.

Für Bradl kam es aber noch dicker: Seine Aprilia lief nicht wie gewünscht, weshalb der Bayer die Box ansteuern und anhalten musste. Ärgern durfte sich auch Barberá, der das Rennen 15 Runden vor Ende in der Box beendete, weil er er es verpasste, rechtzeitig seine Strafe abzusitzen. Die Regelhüter nahmen ihn daraufhin aus dem Rennen.

Ducati-Duo gibt das Tempo vor

An der Spitze lösten sich in den ersten Runden Andrea Iannone, Valentino Rossi und Andrea Dovizioso ab. Zur Sechsergruppe an der Spitze gehörten neben Jorge Lorenzo auch Marc Márquez und Maverick Viñales. Die beiden Spanier bekundeten Mühe, nicht den Anschluss zu verlieren, als Dovizioso an der Spitze das Tempo anzog.

Zur Rennmitte führte Dovizioso das Feld vor Iannone, Lorenzo, Rossi, Márquez, Viñales, Dani Pedrosa, Eugene Laverty, Scott Redding und Bradley Smith an. Hinter der Top-Ten reihten sich die beiden Espargaró-Brüder Aleix und Pol, Danilo Petrucci, Michele Pirro, Tito Rabat, Loris Baz, Crutchlow, Hernandez, Bautista und Bradl ein.

In den fünf folgenden Runden veränderte sich nicht viel im Feld. Einzig Laverty büsste gegen Redding und Smith zwei Positionen ein. Leader Dovizioso hatte aber alle Hände voll zu tun, um sich Teamkollege Iannone vom Leibe zu halten. In der 21. Runde schaffte es der 27-Jährige schliesslich an seinem 30-jährigen Landsmann vorbei.

Die beiden Ducati-Werksfahrer konnten sich trotz des intensiven Duells von den Yamaha-Verfolgern Lorenzo und Rossi etwas absetzen, sieben Runden vor dem Rennende betrug die Lücke mehr als eine Sekunde. Dovizioso war mit dem Medium-Vorderreifen und dem harten Hinterreifen unterwegs, während Iannone auf den weichen Vorderreifen und dem Medium-Hinterreifen unterwegs war.

In den letzten Runden bestimmte das Duell zwischen den Spitzenreitern das Geschehen. Fast unbemerkt musste Aleix Espargaró sein Rennen drei Runden vor Schluss an der Box beenden. Der ältere der beiden Espargaró-Brüder hatte sich vor dem Rennen bei einem Sturz einen Finger gebrochen und trat mit Schmerzen zum GP an.

Am Ende durfte sich Iannone über den Sieg vor Dovizioso und Lorenzo freuen. Rossi verpasste das Treppchen als Vierter nur knapp. Márquez, Viñales, Pedrosa, Redding Smith und Pol Espargaró sicherten sich die übrigen Top-Ten-Plätze, während Laverty den elften Rang auf den letzten Metern wegschmiss. Petrucci, Pirro, Baz, Rabat, Crutchlow, Bautista, Hernandez, Laverty und Bradl komplettierten die Ergebnisliste.

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