Andrea Dovizioso: «Erwartungen an Lorenzo sind höher»
2017 werden Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo Teamkollegen im Ducati-Werksteam
In Österreich sorgte Andrea Iannone für eine Erlösung bei Ducati. Er fuhr den ersten MotoGP-Sieg für die Roten seit 2010 ein. Doch seinem Teamkollegen Andrea Dovizioso ist trotzdem bewusst, dass vor ihm und Neuzugang Jorge Lorenzo auch 2017 noch einige Arbeit liegt, bevor die Desmosedici in allen Bereichen und auf allen Strecken konkurrenzfähig ist.
Andrea, hat sich die Ducati, was Bremsstabilität und Kurvenspeed angeht, schon genug verbessert oder liegt noch immer Arbeit vor euch?
Es liegt sicher noch Arbeit vor uns. Auf Strecken wie dem Sachsenring, wo das Turning der Schlüssel zu schnellen Zeiten ist, hat man deutlich gesehen, dass wir uns in diesem Bereich noch verbessern müssen. Im letzten Jahr hatten wir damit aber noch mehr Probleme. Unser Hauptaugenmerk muss sich aber auch weiterhin auf das Handling in den Kurven und auf den Grip am Hinterrad richten. Das sind die Punkte, an denen noch die meiste Luft nach oben ist.
Konntet ihr schon Vorteile durch Casey Stoners Arbeit als Testfahrer erkennen oder ist es noch zu früh, um das zu beurteilen?
Das ist noch zu früh. Es ist aber sicher so, dass die Ingenieure sehr genau darauf hören, was er nach den Tests sagt. Er ist ein sehr schneller Fahrer. Das kann also nur positiv für uns sein.
Im nächsten Jahr wird ein weiterer schneller Fahrer zu Ducati kommen. Weltmeister Jorge Lorenzo wird dein neuer Teamkollege. Erwartest du von Jorges Arbeit auch Vorteile für dich oder nur für Ducati?
Ich denke, dass es sehr schön sein wird, einen MotoGP-Weltmeister bei Ducati zu haben. Und ich denke und hoffe, dass es auch für mich sehr wichtig sein wird, denn die Anstrengungen, die Ducati auf sich nehmen wird, um mit ihm die erwarteten Resultate zu erzielen, werden sehr, sehr groß sein. Das ist dann automatisch positiv für mich. [lacht]
Oft wird in Zusammenhang mit Lorenzos Wechsel zu Ducati auch über Rossis schwierige Zeit mit den Roten gesprochen. Lassen sich Vergleiche ziehen oder hat sich seitdem zu viel verändert?
Seitdem hat sich wirklich alles verändert. Das Bike ist komplett anders. Unser derzeitiges Bike ist meiner Meinung nach viel besser als die damalige Maschine. Natürlich sind daher auch die Erwartungen viel höher, denn das Bike ist um einiges besser als jenes, das Rossi gefahren hat.
Wäre Rossis Fahrstil für die aktuelle Desmosedici besser geeignet als der von Lorenzo?
Puh, eine gute Frage, die sehr schwierig zu beantworten ist. Das ist so schwierig zu beurteilen, weil Lorenzo in der MotoGP-Klasse noch nie eine andere Maschine gefahren hat als die Yamaha. Ich denke schon, dass die Yamaha seine Maschine ist, aber nun hängt alles davon ab, wie sehr er sich an die Desmosedici anpassen kann.