Estoril, Rennen 125: Platz 2 für Cortese
Sandro Cortese: Bestes Resultat seiner Karriere
Drei Kurven liess WM-Leader Julian Simon seinen Landsmann Marc Marquez (KTM) an der Spitze gewähren, dann übernahm er entschlossen die Führung. Jeder erwartete nun, dass Simon vorne wegfahren würde, doch Marquez, Nicolas Terol, Vorjahressieger Simone Corsi, Pol Espargaro, Bradley Smith, Efren Vazquez, Andrea Iannone und die beiden Deutschen [*Person Sandro Cortese*] und Stefan Bradl waren damit nicht einverstanden und stellten den WM-Leader wieder.
An der Spitze ging es wild zu und her. Zuerst flog Andrea Iannone im hohen Bogen per Highsider von seiner Maschine. Dann war es um Nicolas Terol geschehen, der direkt vor Sandro Cortese ausrutschte. Der Deutsche konnte nur dank einer blitzschnellen Reaktion der Maschine Terols ausweichen und verlor trotz einem Ausflug in die Wiese nur wenig Boden. Auch Vazquez und Corsi stürzten in der Spitzengruppe, sodass Sandro Cortese und Stefan Bradl plötzlich im Bereich von Podestplätzen lagen.
WM-Leader Julian Simon wurde das wilde Treiben langsam zu bunt. Er drückte aufs Tempo. Marquez und Espargaro schafften es, einigermassen in seinem Windschatten zu bleiben, während Ajo-Interwetten-Pilot Cortese nach dem Zwischenfall mit Terol bereits wieder auf Rang 4 vorgerückt war. Als auch Marquez einen seiner vielen Highsider ablieferte, war Cortese plötzlich Dritter hinter dem vermeintlich unantastbaren Simon und Espargaro.
Auch Stefan Bradl fuhr stark. Zehn Runden vor Schluss lag er allein auf Platz 5, aber in den Dreikampf um Rang 2 zwischen Espargaro, Smith und Cortese konnte der Viessmann-Aprilia-Pilot nicht mehr eingreifen.
Sieben Runden vor Schluss passierte das Unfassbare: Der 6,5 Sekunden vorausfahrende Julian Simon stürzte und ging nur an 14. Position wieder ins Rennen. Damit wurde der Sieg zwischen Cortese, Smith und Espargaro ausgefochten, Bradl war plötzlich Vierter.
Die letzten fünf Runden absolvierte Cortese ruhig auf Rang 3, dicht hinter den beiden Konkurrenten. In der letzten Runde zwängte sich der Deutsche entschlossen an Smith vorbei, doch an Espargaro kam er nicht mehr heran. «Ich habe alles gegeben, um nach dem Zwischenfall mit Terol die Spitze wieder einzuholen. Ich hätte am Schluss vielleicht etwas früher angreifen sollen, aber Platz ist 2 ist auch super.»
Stefan Bradl hielt Rang 4 sicher. Auch Dominique Aegerter als Achter und Randy Krummenacher als Zehnter kamen in die Top-10. Jonas Folger holte als 14. ebenfalls zwei WM-Punkte.
Julian Simon wurde nur 12. und muss jetzt seine WM-Feier mindestens bis zum nächsten Rennen in Phillip Island verschieben. Der Spanier führt trotz des Missgeschicks drei Rennen vor Schluss immer noch mit 214 Punkten klar vor Smith mit 163,5 und Terol mit 152,5 Punkten.