Assen, 250 ccm: Aoyama neuer WM-Leader!
Hiroshi Aoyama: «Tut mir leid für Alvaro»
Den besten Start erwischte überraschend 250-ccm-Rückkehrer Aleix Espargaro, der die Aprilia des verletzten Balazs Nemeth (Nachfolger des in die MotoGP-Klasse gewechselten Gabor Talmacsi) lenkte. Doch Weltmeister Marco Simoncelli, Polesetter Héctor Barbera, WM-Leader Alvaro Bautista und der schnelle Japaner Hiroshi Aoyama (Honda) stellten die Hierarchie schnell wieder her.
Espargaro wurde Platz um Platz nach hinten durchgereicht. Der Spanier spielte aber in der ersten Verfolgergruppe fröhlich mit und lag während des ganzen Rennens immer in den Top-10. Am Schluss wurde er hervorragender Vierter!
125er-Weltmeister Mike di Meglio, zum zweiten Mal mit der Aprilia RSA des abgewanderten Talmacsi unterwegs, hielt mehrere Runden in der fünfköpfigen Spitzengruppe mit, die sich nach dem ersten Rennviertel vom Feld gelöst hatte. Doch bei Rennhälfte musste er abreissen lassen und Simoncelli, Barbera, Bautista und Aoyama ziehen lassen.
Tom Lüthi war vom 15. Platz aus sehr gut gestartet, lag nach einer Runde bereits auf Rang 7. Doch in der zweiten Runde verlor er nach einem Zwischenfall den Anschluss und fiel auf Rang 12 zurück. Rang um Rang kämpfte sich Lüthi – 2008 in Assen Zweiter – wieder nach vorne. Doch wie in Le Mans wurde er auch in Assen von einem Gegner von der Strecke geräumt – diesmal rutschte Mattia Pasini vor ihm aus und riss Lüthi mit.
Bis acht Runden vor Schluss führte Simoncelli, musste seinen Ausreissversuch aber dann abbrechen. Aoyama und Bautista schlossen wieder auf und gingen am nächstjährigen MotoGP-Piloten (Gresini Honda) vorbei. Simoncelli konnte die verschärfte Pace seiner beiden Widersacher nicht halten und musste sich um den Kampf um Rang 3 mit Barbera begnügen. «Der Hinterreifen war zehn Runden vor Schluss komplett am Ende, ich verlor drei Sekunden pro Runde», erklärte Simoncelli. «Sonst hätte ich das Rennen mit Sicherheit gewonnen.»
In der Zielschikane eingangs der letzten Runde wurde das Rennen entschieden: Bautista knallte Aoyama ins Heck und stürzte spektakulär. Aoyama blieb im Sattel und siegte vor Barbera und Simoncelli.
Aoyama wollte den Unfall mit Bautista nicht kommentieren: «Ab Mitte des Rennens lief die Honda perfekt, ich drehte die schnellste Rennrunde. Für Alvaro tut es mir leid.»
Neuer WM-Leader ist Aoyama mit 121 Punkten, Simoncelli rückt mit 77 Punkten auf Rang 4 hinter Barbera (95 Punkte) vor. Bautista ist Zweiter mit 13 Punkten Rückstand, Lüthi bleibt auf seinen 52 Punkten und Platz 6.