Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Donington: Aoyama gewinnt Chaosrennen

Von Richie Miller
«Hiro» Aoyama: «Besser als Rang 4».

«Hiro» Aoyama: «Besser als Rang 4».

Die Wetterverhältnisse sorgten in Donington für ein turbulentes 250-ccm-Rennen, das von Hiroshi Aoyama gewonnen wurde. Tom Lüthi in den Top-10.

In der Startaufstellung sah man in ratlose Gesichter: Weil der Asphalt noch nass war, wurde das Rennen der 250-ccm-Klasse als «Wet-Race» deklariert - allerdings regnete es nicht mehr, Stellenweise sah man sogar wieder helle Flecken auf dem Asphalt! Fast alle Piloten setzten trotzdem auf Regenreifen, nur Ralf Waldmann entschied sich für geschnittene Slicks. «Ich habe nichts zu verlieren», lachte der Ennepetaler über seinen Poker.

Den Start gewann Hector Barbera, der vor Alex Debon und Marco Simoncelli die Führung übernahm. Doch noch in der ersten Runde presste sich Simoncelli und Aoyama an Barbera vorbei. Die Reihenfolge nach Runde 1: Aoyama, Debon, Simoncelli, Barbera, Pasini, De Rosa, Abraham, Bautista, Cluzel und Pesek. Lüthi nur auf 13.

Aoyama legt fortan die schnellste Pace vor und führt nach drei Umläufen bereits um zwei Sekunden vor Debon, Pasini, Bautista und Simoncelli – «Waldi» verliert mit Intermediates 10 sec. pro Runde, ist als 25. aber bereits 5 sec.schneller als Axel Pons auf 19! Der Reifenpoker des Deutschen könnte erneut aufgehen.

Runde 5: Die Strecke trocknet immer mehr und vor allem immer schneller ab. Die Ideallinie ist in Teilen sogar bereits komplett trocken! Derweil fährt Honda-Pilot Aoyama eine schnellste Runde nach der anderen und führt nach sieben Runden bereits mit 5,6 Sekunden. Bautista und Pasini streiten sich um den zweiten Platz, Debon liegt immer noch auf vier. Wo ist Waldmann? Der Kiefer-Pilot hat es übertrieben und stürzte bei seinem trotzdem gelungenen Kurzzeit-Comback.

Nach 9 von 27 Runden stagnieren die Rundenzeiten. Aoyama führt weiter mit nun 6,5 sec. vor Bautista und Debon. Simoncelli ist nur noch Sechster, Lüthi immer noch auf 13. Bastien Chesaux vom Racing-Team-Germany holt sich als Erster Slick-Reifen ab und fährt anschliessend Rundenzeiten wie Tomizawa auf Platz 10. Derweil hat sich Bautista auf Position 2 vorgearbeitet und macht Jagd auf den WM-Leader aus Japan.

Halbzeit in Donington: Aoyama kann den Abstand zu Bautista konstant bei 6 sec. halten, der wiederum Debon um 4 sec. distanzieren konnte. Hinter dem Spanier lauert Pasini auf seine Chance. Die weiteren Platzierungen ab Platz 5: Simoncelli, De Rosa, Barbera, di Meglio, Tomizawa, Faubel, Baldolini, Pesek, Lüthi und Locatelli.

Der Tscheche Karel Abraham stürzt und holt sich ebenfalls Slick-Reifen ab. In seiner ersten fliegenden Runde fährt der Tscheche die schnellste Rennrunde - nur hat der Aprilia-Pilot zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Runden zurück und liegt nur auf Position 20.

Die Piloten mit Regenreifen bekommen im letzten Renndrittel zunehmend Probleme: Die überhitzen Pneus bieten immer weniger Grip und fangen an zu schmieren. Pasini und Debon gehören mit zu den Sturzopfern, beide können das Rennen aber fortsetzen. Pasini stürzt sogar noch ein zweites Mal, aber die Abstände sind mittlerweile so gross, dass er nicht einmal eine Position verliert.

Die letzten Runden fahren die 250er-Asse nur noch auf Ankommen. Hiroshi Aoyama hat die schwierigen Bedingungen am besten gemeistert und gewinnt souverän vor Alvaro Bautista, der eine weitere Niederlage gegen den Japaner einstecken muss. Mattia Pasini wird Dritter.

Tom Lüthi profitierte in der zweiten Rennhälfte von seiner reifenschonenden Fahrweise und kam als Neunter ins Ziel.

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