Viele kritische Stimmen gegen Motegi-GP
Der Motegi-GP sorgt nicht nur bei Ducati für Gesprächsstoff
Ein Thema, das nichts mit Hundertstelsekunden oder Kolbenklemmern zu tun hat, beschäftigte in Le Mans das ganze Fahrerlager. Der von April auf den 2. Oktober verschobene Japan-Grand-Prix kommt immer näher. Die nach dem Erdbeben beschädigte Piste in Motegi hat bereits eine Inspektion durch FIM-Funktionär Claude Danis überstanden, auch die Behörden gaben grünes Licht.
Viele Fahrer und Teammitglieder haben allerdings grosse Bedenken wegen der atomaren Strahlung aus dem havarierten AKW Fukushima, das nur rund 160 Kilometer von der Rennstrecke entfernt liegt.
Auch wenn das AKW in Europa keine grossen Schlagzeilen mehr macht, die Situation ist nach wie vor nicht unter Kontrolle. Die kurz- und langfristigen Folgen für die Umwelt sind noch völlig unklar.
Valentino Rossi ist der Gedanke an die Reise nach Fernost nicht geheuer: «Wir reden seit einigen Wochen über dieses Thema. Ziemlich viele Leute im Fahrerlagen sagen, dass sie nicht anreisen wollen. Da ist viel Angst im Spiel, mir geht es nicht anders. Die Frage ist, ob es wirklich kein Risiko darstellt, wie uns vorgegaukelt wird.»
Viele Fahrer würden das Rennen am liebsten boykottieren.
Die Dorna stellt sich auf den Standpunkt, dass die Atomenergiebehörde Japans die Gefahrenzone um Fukushima auf einen Radius von 35 Kilometer eingrenzte und daher in Motegi keine Gefahr bestehe.
Klaus Nöhles, der ehemalige GP-Fahrer und heutige Bridgestone-Techniker, will sich keinen Bären aufbinden lassen: «Viele Teams haben ihre Hotels in Mito, gerade mal 100 Kilometer Luftlinie von Fukushima entfernt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das unbedenklich sein soll. Im Schwarzwald darf 25 Jahre nach Tschernobyl noch nicht jedes Wild gegessen werden.»
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