Edwards: «Hut ab vor Spies!»
Colin Edwards war nach Assen nicht zufrieden
Wegen der trockenen aber kalten Strecke entschieden sich sowohl Colin Edwards als auch Cal Crutchlow für die weiche Reifenmischung (vorne) von Bridgestone.
Crutchlow, der immer noch mit seiner schmerzenden Schulter vom Silverstone-Crash zu kämpfen hat, legte zwar den besten Start seiner bisherigen MotoGP-Karriere hin und verbesserte sich auf Platz 4, musste in Runde 11 jedoch in die Box fahren, da sein Vorderrad massive Probleme machte. Nachdem ein neuer Reifen montiert wurde, ging er wieder auf die Strecke und belegte am Ende Platz 14.
Der Supersport-Weltmeister von 2009 erzählte nach dem Rennen: «Nach sechs Runden bekam ich ernsthafte Probleme mit der rechten Seite meines Vorderreifens. Ich hatte keine Wahl und musste an die Box, denn wenn ich weiter Druck gemacht hätte, wäre ich bestimmt gestürzt und das ist das Letzte, was ich jetzt brauche. Um aber einmal das Positive zu sehen: Ich hatte einen fantastischen Start und in den ersten Runden war ich sehr nah an der Spitze. Ich fühlte mich gut, weil ich auch Valentino hinter mir lassen konnte. Ich wollte keinen weiteren Sturz riskieren, ich hatte gerade erst die OP am Schlüsselbein. Ohne die wäre ich bestimmt auf Platz 4 gekommen. Es war nicht ganz das Ergebnis, welches wir uns gewünscht haben. Ich habe aber viel gelernt und nun geht es nach Mugello.»
Der Amerikaner Colin Edwards hatte ein ähnliches Problem mit dem Vorderreifen. Doch einmal im Rhythmus, konnte Edwards zu Beginn des Rennens gute Zeiten fahren und sogar zu Crutchlow und Rossi aufschliessen. In Runde 17 verlor er dann aber seinen fünften Platz an Nicky Hayden, weil er Traktionsprobleme hatte. Bei der Zieldurchfahrt lag er auf Position 7.
«Es war kein leichtes Rennen und ich bin froh, dass ich überhaupt ins Ziel gekommen bin», sagte der 37-Jährige. «Ich hatte am Anfang ein gutes Gefühl und holte zu Valentino und Cal auf, aber in der zweiten Kurve rutschte ich über das Vorderrad. Ich dachte erst, dass es nur daran lag, weil ich Druck machte. Aber in der nächsten Kurve passierte es wieder. Von da an war es sehr schwierig. Wir müssen aber noch genau analysieren, was das Problem war, denn Ben Spies fuhr auch mit dem weichen Vorderreifen, so wie wir. Das Set-up unserer Maschinen ist nicht so verschieden, wir müssen also mit Bridgestone darüber sprechen. Dennoch, Hut ab vor Ben, er hat einen brillanten Job abgeliefert und ist ein fantastisches Rennen gefahren.»
Was sich beim Grand Prix in Assen sonst noch hinter den Kulissen ereignete, lesen Sie in Ausgabe 27 der Wochenzeitschrift SPEEDWEEK. Ab 28. Juni für 2,20 Euro / Fr. 3.80 im Handel – jetzt mit 80 Seiten!