Sachsenring, MotoGP, 1.Training: Stoner ist fit
Stoner trotz angeschlagener Gesundheit Schnellster
In einem waren sich die MotoGP-Piloten schon vor dem Training einig. Einem guten Startplatz kommt auf dem engen Sachsenring eine besondere Bedeutung zu. «Die Rundenzeiten liegen hier so dicht beieinander», erklärte Repsol-Honda-Pilot Dani Pedrosa, «dass man härter als sonst um einen Platz in der ersten Reihe kämpfen muss.»
«Hier ist es nicht einfach zu überholen», fügte Fiat-Yamaha-Pilot Valentino Rossi an, der wie in der Vergangenheit keinen Hehl daraus machte, dass der Sachsenring nicht unbedingt zu seinen Lieblingsstrecken zählt.
Kurz vor Beginn des ersten freien Trainings hatten sich die dunklen Gewitterwolken ihrer nassen Fracht entledigt und die Strecke war komplett feucht. Doch die MotoGP-Piloten liessen sich nicht lange bitten und probten für den Ernstfall, falls auch das Rennen im Regen über die Bühne gehen sollte. Auch da ist ein perfektes Set-Up eine gute Basis für den Erfolg.
Nach zehn Minuten zeigten sich die ersten trockenen Flecken auf dem Asphalt, doch trotz des stetig wehenden Winds war an eine trockene Ideallinie nicht zu denken. Der US-Amerikaner und erprobter Dirt-Track-Fahrer Nicky Hayden setzte sich mit seiner Marlboro-Ducati vorerst an die erste Stelle. Pünktlich zur Halbzeit war es dann Valentino Rossi, der mit der immer stärker auftrockenende Piste am besten zurecht kam und an Haydens Zeit weitere 0,075 Sekunden abknabberte. In der zweiten Hälfte purzelten die Zeiten immer schneller. Vor allem zwischen Hayden und Marco Melandri entwickelte sich ein ansehnliches Duell, bei dem sich die Honda-Teamkollegen Andrea Dovizioso und Dani Pedrosa einmischten. Auch der Franzose Randy de Puniet schaute ebenso wie Valentino Rossi, Jorge Lorenzo und Casey Stoner mit der Bestzeit auf der Zeitenliste vorbei.
Casey Stoner hatte am ersten Trainingstag auf dem Sachsenring das beste Timing bewiesen und sicherte sich mit einer Zeit von 1.22,779 die Bestzeit, knapp vor Pedrosa, Rossi und de Puniet.
Die Strecke war am Ende nahezu trocken. Doch ein kleines Rinnsal wurde dem Australier Chris Vermeulen zum Verhängnis. Beim Überqueren der nassen Stelle, in leichter Schräglage, stellte sich seine Rizla-Suzuki auf und warf ihren Chauffeur per Highsider ab. Mit einem schmerzenden linken Bein humpelte Vermeulen von der Strecke.