Beatriz Neila lernte von den Besten: Rossi und Rea
Beatriz Neila
Hinter Maria Herrera, Ana Carrasco und Sara Sanchez ist Beatriz Neila die vierte Kraft in der neuen Women's Circuit Racing World Championship – kurz WorldWCR. Die Spanierin fuhr in jedem Rennen in die Top-5 und schaffte es im ersten Rennen in Donington Park als Zweite auf das Podest.
Dass die 22-Jährige weit vorn dabei sein würde, war zu erwarten. Denn Neila ist seit frühester Kindheit auf zwei Rädern unterwegs und arbeitete sich vom Minibike bis in die Supersport-WM 300 hoch. 2019 wollte sie die gesamte Weltmeisterschaft bestreiten, musste die Saison aber aus finanziellen Gründen vorzeitig beenden. Anschließend wechselte Neila erfolgreich in den Women's European Cup und gewann zwischen 2020 und 2023 viermal in Folge.
«Seit ich klein war, habe ich Motorräder immer gemocht. Ich habe sie zu Hause im Fernsehen gesehen und schon mit zwei Jahren habe ich davon geträumt, auf einem Motorrad zu sitzen», erzählte die Madrilenin von ihren Anfängen. «Als ich acht Jahre alt war, schenkte mein Vater meinem Bruder ein Motorrad zu seinem fünften Geburtstag und ich durfte es ausprobieren. In diesem Moment wusste ich, dass das mein Sport ist. Mein erstes Motorrad war ein Minibike, und vom ersten Moment an wollte ich nicht mehr absteigen, ich liebte es. Als ich älter wurde, wurde das Motorradfahren mein Leben, alles drehte sich um meinen Sport. Es ist etwas, das ich liebe und das ich immer wieder wählen würde.»
Neila startet unter der Flagge des offiziellen Superbike-Teams Pata Prometeon Yamaha und profitiert vom professionellen Umfeld. Beim Cremona-Test stand ihr Andrew Pitt zur Seite, an den Rennwochenenden erhält sie wertvolle Tipps von Werkspilot Jonathan Rea. Die Jurastudentin hat auch schon von Valentino Rossi Ratschläge erhalten, als sie beim 100-km-Rennen auf dessen Motor Ranch gegen ihr Vorbild angetreten ist.
«Wenn man ihn trifft, ist er ein ganz normaler Mensch, ein Familienmensch. Er ist ein Mensch, der allen helfen will. Als ich auf seiner Ranch war, hat er mir sehr geholfen. Er liebt es, jedem zu helfen, und das ist der Hauptpunkt, den ich an ihm liebe. In der ersten Kurve fuhr ich eine andere Linie, und er kam zu mir und sagte: 'Diese Linie ist falsch, du musst diese Linie fahren', und das tat ich dann auch, und ich verbesserte mich sehr – auch bei diesem Rennen war Jonathan Rea mein Teamkollege und auch er hat mir sehr geholfen.»